Papst rief bei Messe in Brünn zum Glauben auf

Die gegenwärtige Kultur in Tschechien stelle eine “radikale Herausforderung für den Glauben” dar.
Der Glaube an Gott sowie die Hoffnung seien in der modernen Zeit auf die private Ebene verschoben worden, während sich im öffentlichen Leben der Glaube an den wissenschaftlichen und ökonomischen Fortschritt durchgesetzt habe. “Der Fortschritt ist jedoch doppelsinnig. Er öffnet den Raum für das Gute, hat jedoch auch negative Auswirkungen. Technische Erfindungen sind wichtig und bestimmt erforderlich. Allerdings reichen sie nicht, um das moralische Wohl der Gesellschaft zu sichern”, so der Papst, der sich seit Samstag zu einem dreitägigen Besuch in Tschechien aufhält. Auch mit Blick auf die kommunistische Vergangenheit warnte der Papst vor einer Verdrängung des Glaubens aus der Gesellschaft.
Der Mensch muss laut Benedikt XVI. von materieller Not befreit zu werden. Viel wichtiger sei aber, dass er sich vor dem Übel, das den Geist heimsucht, rette. Nur Gott könne ihn davor retten. Nur Christus könne eine verlässliche Hoffnung sein, sagte der Papst, der die Ansprache auf Italienisch hielt.
An der Messe nahmen auch tschechische Spitzenpolitiker teil, einschließlich Staatspräsident Vaclav Klaus, der das Kirchoberhaupt auf dem Brünner Flughafen persönlich begrüßte. Der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn war bei der Messe unter den Konzelebranten.