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Papst kritisiert Homo-Ehe

Papst Johannes Paul II. (84) kritisiert in seinem neuen Buch „Erinnerung und Identität - Gespräche an der Schwelle zwischen den Jahrtausenden“ die Homosexuellen-Ehe.

„Und auch an anderen schweren Formen der Verletzung der Gesetze Gottes fehlt es nicht. Ich denke z.B. an den starken Druck des Europäischen Parlaments, homosexuelle Verbindungen anzuerkennen als alternative Form der Familie (…). Es ist zulässig und sogar geboten, sich zu fragen, ob nicht hier – vielleicht heimtückischer und verhohlener – wieder eine neue Ideologie des Bösen am Werk ist, die versucht, gegen den Menschen und gegen die Familie sogar die Menschenrechte auszunützen“, heißt es in dem Werk.

Der Papst vergleicht außerdem die Abtreibung mit dem Holocaust. Während die Vernichtung der Juden nach dem Ende des NS-Regimes ein Ende gefunden habe, dauere der Mord an gezeugten, aber noch ungeborenen menschlichen Wesen weiterhin an.

Das Buch erscheint am 23. Februar und ist in Österreich über den „A&M“-Katalog, im Internet unter www.AuM.at sowie im Buchhandel erhältlich. In dem 224-Seiten-Werk geht es um Themen wie Demokratie, Freiheit und Frieden aus christlicher Sicht. „Erinnerung und Identität“ fußt auf Gesprächen des Papstes mit dem (im Jahr 2000 verstorbenen) Krakauer Priester, Philosophen und Solidarnosc-Vordenker Jozef Tischner und dem Leiter des Wiener „Instituts für die Wissenschaften vom Menschen“ (IWM), Krzysztof Michalski. Die beiden hatten in den 80er und 90er Jahren in Castel Gandolfo Konferenzen zu humanwissenschaftlichen Themen für und mit Johannes Paul II. organisiert.

Dazu waren Wissenschaftler unterschiedlichster Disziplinen eingeladen worden. Die Gründung des IWM geht auf Tischner zurück. Dank der Unterstützung durch Kardinal Franz König gelang es Tischner, das IWM in Wien zu etablieren.

Einen sehr persönlichen Teil des Buches stellen die Erinnerungen an den 13. Mai 1981 dar, an dem der türkische Attentäter Mehmet Ali Agca den Papst auf dem Petersplatz in Rom mit einem Schuss in den Bauch schwer verletzte. „Ich hatte Schmerzen, ich hatte Grund zur Sorge, aber ich hatte auch dieses seltsame Gefühl des Vertrauens“, berichtet Johannes Paul II.. Noch vor der Ankunft im Krankenhaus habe er seinem Sekretär Stanislaw Dziwisz gesagt: „Ich vergebe dem Mörder.“

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