Allerdings gebe es auch Bedenken wegen Drohungen in der Türkei, berichteten italienische Zeitungen am Mittwoch. Papst Benedikt XVI. habe die Medienberichte über die Flugzeugentführung, die unblutig endete, am Dienstabend genau verfolgt.
Die Maschine mit 113 Menschen an Bord war von einem türkischen Wehrdienstverweigerer entführt worden, der damit eine ihm drohende Haftstrafe in seiner Heimat wegen Fahnenflucht abwenden wollte. Der 28-Jährige sollte mit der Maschine der Turkish Airlines von der albanischen Hauptstadt Tirana aus nach Istanbul abgeschoben werden, doch dem Unbewaffneten gelang es, die Maschine unter seine Kontrolle zu bringen. Zunächst wollte er nach Rom, italienische Abfangjäger zwangen die Maschine aber zur Landung in Brindisi. Dort gab der Entführer wenige Stunden später auf, alle Passagiere konnten die Maschine unverletzt verlassen.
Italienische Sicherheitsbeamte beschrieben den Entführer nach Medienberichten als nicht aggressiv. Es hieß, er habe einen verängstigten Eindruck gemacht. Beim Verlassen der Maschine soll er sich bei den Passagieren entschuldigt haben. Der junge Mann bezeichnete sich als Christ und wollte die Unterstützung des Papstes. ©Er wolle als Christ nicht in einer muslimischen Armee dienen. Bereits im August hatte sich der Mann in einem Brief an Papst Benedikt XVI. gewandt.
Nach der Landung in Italien hatte der Mann unter anderem verlangt, eine Botschaft an Benedikt überbringen zu dürfen. Deshalb war zunächst spekuliert worden, dass der Entführer gegen die jüngsten Islam-Äußerungen des Papstes und einen im November geplanten Türkei- Besuch Benedikts protestieren wolle.