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Papst feierte im Petersdom die Osternachts-Messe

Papst Benedikt XVI. hat am Samstagabend im Petersdom die Osternachts-Messe gefeiert. Seine Predigt drehte sich um die Themen Tod, Leben und Unsterblichkeit.

So stellte er die Frage, was passieren würde, wenn die moderne Medizin den Tod beseitigen könnte. Auf den Missbrauchsskandal der katholischen Kirche, der die diesjährigen Osterfeierlichkeiten überschattet, ging er nicht ein. Die Vatikan-Zeitung “L’Osservatore Romano” hatte am Samstag von einer “abscheulichen Diffamierungskampagne” gegen den Papst gesprochen und aus Solidaritätsadressen von Bischöfen aus aller Welt zitiert.

Während der Osterwache taufte der Papst, einer Tradition folgend, fünf Erwachsene und ein Kind aus fünf Ländern, darunter vier Frauen. Benedikt forderte in seiner Predigt dazu auf, die vom Apostel Paulus aufgezählten “alten Gewänder” wie Unzucht, Unsittlichkeit, Götzendienst, Eigennutz und Missgunst abzulegen. Er erinnerte daran, dass Paulus als “neue Gewänder” unter anderem Liebe, Frieden und Langmut sowie Treue und Selbstbeherrschung genannt habe. Der knapp 83-jährige Papst sprach von der Taufe als einer Absage “an einen Typus von Kultur, die den Menschen an die Anbetung der Macht, an die Welt der Begierde, an die Lüge, an die Grausamkeit kettete”.

Der Papst setzte sich auch kritisch mit dem Wunsch der Menschen nach einer “Medizin der Unsterblichkeit” und einem “Kraut gegen den Tod” auseinander. Könnte der Mensch mehrere hundert Jahre alt werden, “würde die Fähigkeit zum Neuen erlöschen, und ein endlosen Leben würde kein Paradies, sondern eher eine Verdammnis sein.” Das Kraut gegen den Tod gebe es: Christus sei der Baum des Lebens.

Am Sonntag wird das Kirchenoberhaupt vor Zehntausenden Menschen die Ostermesse auf dem Petersplatz feiern. Dieser Gottesdienst, bei dem der Segen “Urbi et Orbi” (Der Stadt und dem Erdkreis) gesprochen wird, gilt traditionell als der Höhepunkt der Osterfeierlichkeiten.

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