Papst Johannes Paul II. hat am Dienstag den Vorarlberger Bischof Klaus Küng zum Apostolischen Visitator für die Diözese St. Pölten und im speziellen für das diözesane Priesterseminar ernannt. Das teilte der Vatikan zu Mittag mit.
Die Staatsanwaltschaft St. Pölten hat gestern, Montag, gegen einen St. Pöltner Priesterseminaristen einen Strafantrag wegen des Besitzes von kinderpornografischen Fotos angekündigt.
Kirchenintern wird die Ernennung Küngs zum Apostolischen Visitator als Paukenschlag gewertet. Mit der Einsetzung von Bischof Klaus Küng als Visitator ist auch das Mandat der von Bischof Kurt Krenn benannten internen Untersuchungskommission erloschen.
Kardinal Christoph Schönborn verwies in einer ersten Stellungnahme darauf, dass Rom schnell gehandelt habe. Der Papst habe unmittelbar nach seiner Rückkehr aus dem Aostatal eine außergewöhnliche Maßnahme gesetzt. In den letzten Jahrzehnten war in Europa nie die Einsetzung eines Apostolischen Visitators erfolgt. Bischof Küng wird seine Tätigkeit bereits am Dienstagabend aufnehmen.