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Papst Benedikt XVI tritt Ende Februar 2013 zurück

Papst Benedikt XVI gab seinen Rücktritt aus dem Amt bekannt.
Papst Benedikt XVI gab seinen Rücktritt aus dem Amt bekannt. ©APA/EPA
Am Faschingsmontag erklärte Benedikt XVI seinen Rücktritt vom Amt des Papstes. Als erste Gründe wurden gesundheitliche Probleme erwähnt. Der Rücktritt kam sowohl für die Kirche als auch die Medien im Vatikan überraschend.

Ein Sprecher des Vatikans erklärte am Montag, dass der Rücktritt von Papst Benedikt XVI aufgrund von gesundheitlichen Gründen erfolge. Der Papst selbst sagte, dass er die schwere Last, die sein Amt mitbringt, spüre und dass er lange über diese Entscheidung nachgedacht habe, zitierte ANSA. Bis zur heutigen Zeit ist in der Kirche nur ein einziger Fall eines Papst-Rücktritts bekannt: Im Jahr 1924 trat Coelestin V. nach nur wenigen Monaten vom Amt zurück.

Gründe für den Rücktritt des Papstes

Wie der Sprecher des Vatikan, hat auch der Bruder von Benedikt die gesundheitlichen Probleme, als Grund für den Rücktritt Ende Februar 20013 aus dem Amt des Papstes genannt. Mit den Worten „Das Alter drückt“ beschrieb der 89-Jährige Georg Ratzinger den Zustand seines Bruders gegenüber dpa. Bereits im Jahr 2011 hatte der Bruder von Papst Benedikt den Rücktritt aufgrund der angeschlagenen Gesundheit nicht ausgeschlossen. Papst Benedikt XVI sagte bei seinen Rücktritt unter anderem: “Um trotzdem das Schifflein Petri zu steuern und das Evangelium zu verkünden, ist sowohl die Kraft des Körpers als auch die Kraft des Geistes notwendig, eine Kraft, die in den vergangenen Monaten in mir derart abgenommen hat, dass ich mein Unvermögen erkennen muss, den mir anvertrauten Dienst weiter gut auszuführen.” Über die „wirklichen Gründe“ wird es in der Öffentlichkeit und der Kirche wohl noch viele Spekulationen geben, doch werden die genauen Hintergründe wohl nur schwer die Öffentlichkeit erreichen.

Reaktionen von Amtsträgern und der Kirche

Der Französische Staatschef Hollande würdigte den Rücktritt von Papst Benedikt XVI als „höchst achtbaren“ Schritt. Das verkündete er vor Journalisten, kurz nach dem Rücktritt. Auch der langjährige Kollege und Freund des Papstes, Max Seckler, bezeichnete den Rücktritt als Zeichen der Größe. “Er stärkt damit die Auffassung, dass ein Papst aufhören soll, wenn es ihm die Gesundheit gebietet”, sagte der Tübinger Theologe am Montag der Nachrichtenagentur dpa. Der italienische Premier Mario Monti reagierte geschockt. „Ich bin von dieser unerwarteten Nachricht erschüttert”, betonte Monti. In einer schriftlichen Stellungnahme reagierte der St. Pöltener Diözesanbischof Klaus Küng auf den Rücktritt von Benedikt aus dem Amt des Papstes. „Tatsächlich kommt dieser Schritt sehr überraschend, und dann doch nicht so. Diese Konsequenz und Klarheit passt nämlich zu diesem Papst”, schrieb er unter anderem in der Stellungnahme.

Aus dem Vatikan wurde verlautet, dass das Konklave für die Wahl eines neuen Papstes im März stattfinden wird, wobei das genaue Datum aber noch nicht angekündigt wurde. Der Rückzug von Papst Benedikt XIV aus seinem Amt könnte auch einen Wandel in der Kirche mit sich bringen. Wurde etwa von Johannes Paul II versucht die Person des Papstes unabhängig von seinem Alter und körperlichen Fähigkeiten in den Mittelpunkt zu stellen, könnten jetzt auch Punkte wie Alter, Tatkraft und Agilität in den Vordergrund rücken.

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