Ministerpräsident Erdogan wird den Papst am Flughafen treffen. Zunächst hatte es geheißen, der Premier wolle eine Begegnung mit Benedikt vermeiden.
Eingeladen wurde der Papst vom geistlichen Oberhaupt von weltweit etwa 300 Millionen orthodoxen Christen, dem in Istanbul residierenden Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. Die Feiern zum Fest des Apostels Andreas am 30. November und eine gemeinsame Erklärung der beiden Kirchenoberhäupter sollen einen Beitrag zur Überwindung der Kirchenspaltung von 1054 leisten. Einen Tag vor der Ankunft des Papstes in Ankara hat der türkische Ministerpräsident Erdogan einer kurzen Zusammenkunft im Flughafen zugestimmt, bevor der Premier zum NATO-Gipfel nach Riga fliegt. Zunächst hatte es geheißen, der Regierungschef wolle aus Rücksicht auf seine konservativ-islamische Wählerschaft eine Begegnung mit dem Papst vermeiden. Die Sondermaschine des Papstes wird um 13.00 Uhr in Ankara landen. Nach der Unterredung mit Erdogan und dem protokollarischen Besuch des Mausoleums des Republik-Gründers Atatürk wird Benedikt XVI. von Staatspräsident Sezer empfangen. Anschließend ist ein Treffen mit dem Chef der staatlichen Religionsbehörde, Bardakoglu, vorgesehen. Am Mittwoch begibt sich der Papst nach Izmir und von dort zu dem Marienheiligtum in Ephesos. Höhepunkt des Besuches ist am Donnerstag in Istanbul der katholisch-orthodoxe „Gipfel“ im Phanar mit der feierlichen Liturgie in der orthodoxen Georgs-Kathedrale.