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Papst: Bald kann er nicht mehr allein essen

Papst Johannes Paul II. wird zwar wieder sprechen, sich aber womöglich bald nicht mehr selbstständig ernähren können. Durch die Parkinsonsche Krankheit hat er zunehmend Schwierigkeiten mit dem Schlucken.

„Sein Herz ist sehr stark. Das Problem ist, dass die Parkinsonsche Krankheit während des vergangenen Monats ernster geworden ist und der Papst Schwierigkeiten mit dem Schlucken hat. Sollte sich diese Situation anhalten oder sich verschlimmern, müsste man ihn möglicherweise intravenös ernähren“, sagte ein Arzt dem Magazin.

Das zweite Problem seien Lungenödeme, schreibt die Zeitung unter Berufung auf den Arzt. Ebenfalls wegen der Nervenkrankheit Parkinson könnte die Lunge nicht ausreichend Flüssigkeit ausscheiden, die sich dann im Organ ansammle. Der Papst laufe Gefahr „zu sterben, als ob er ertrinken würde – um ein etwas drastisches Beispiel zu nennen“. Jedenfalls werde der Papst auch nach einer Rückkehr in seine Gemächer im Apostolischen Palast „rund um die Uhr“ von einem Team aus drei Ärzten und einer besonders geschulten Krankenschwester betreut werden müssen.

Trotzdem gehen „gut informierte Quellen“ im Vatikan davon aus, dass der Papst noch für einige Zeit am Leben bleiben wird, „nicht nur Wochen oder Monate, sondern noch Jahre“, schreibt das Magazin. In diesem Zusammenhang gebe es auch Gerüchte, dass der Papst noch heuer 15 bis 20 weitere Kardinäle ernennen wird. Das Konsistorium zur Kreierung der Purpurträger könnte Ende Juni stattfinden, oder möglicherweise schon früher.

Nach dem Kirchenrecht sind alle Kardinäle, die über 80 Jahre alt sind, beim Konklave (Papstwahl) nicht wahlberechtigt. Die Zahl der wahlberechtigten Kardinäle darf 120 nicht übersteigen. Derzeit sind 119 der 183 Kardinäle wahlberechtigt, darunter der Wiener Erzbischof Christoph Schönborn. 2005 und 2006 werden jedoch 16 Kardinäle durch Vollendung ihres 80. Lebensjahres ihr Wahlrecht verlieren, was dem Papst die Möglichkeit gibt, etwa gleich viele Kardinäle zu ernennen.

Drei „Schwergewichte“ im Kardinalskollegium, der Präfekt der Glaubenskongregation Joseph Ratzinger, Kardinal-Staatssekretär Angelo Sodano sowie der frühere Mailänder Bischof Carlo Maria Martini werden heuer 78 Jahre alt, weswegen sie auch das gesamte kommende Jahr wahlberechtigt sein werden. Kandidaten für das neue Konsistorium, das vielleicht auch erst im Oktober stattfinden wird, sind unter anderem der neue Pariser Erzbischof André Vingt-Trois, der Erzbischof von Bologna, Carlo Caffara, sowie der polnische Erzbischof Stanislaw Rylko.

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