Die einzige Lösung für das Problem sei “eine spirituelle und menschliche Erneuerung der Sexualität”, erklärte der Heilige Vater nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur ANSA.
Der Papst rief zu internationaler Solidarität auf, damit Afrika unter dem Druck der Wirtschaftskrise nicht zusammenbreche. Er meinte, dass die Finanz- und Wirtschaftswelt ethische Fragen in den Vordergrund rücken sollte. “Diese Wirtschaftskrise ist das Resultat eines ethischen Defizits”, erklärte der Heilige Vater. Mit diesem Thema werde er sich in seiner neuen Enzyklika befassen. “Die Enzyklika war fast fertig, doch dann ist die globale Rezession hinzugekommen und wir haben den Text revidieren müssen, um der Menschheit eine Botschaft zu dieser Konjunktur zu bieten”, erzählte der Papst.
Die afrikanische Kirche sei den Armen und den Leidenden nahe, sie sei jedoch keine “perfekte Gemeinschaft”. Daher sei “eine Bereinigung der Strukturen und eine Bereinigung der Herzen” notwendig. Benedikt XVI. sprach von der Aggressivität der neuen Sekten in Afrika. “Es stimmt, in Afrika gibt es Probleme mit den Sekten. Wir verkünden nicht wie sie Wunder und Reichtum. Diese Sekten sind sehr instabil und der Katholizismus kann sie mit ihrer Struktur und Einheit bekämpfen. Unser Netz kann den Tribalismus überwinden”, so Benedikt.
Der Papst dementierte, dass er nach der Polemik um die Aufhebung der Exkommunikation des Holocaust-Leugners und Traditionalistenbischofs Richard Williamson isoliert sei. “In Wirklichkeit muss ich vor diesem Mythos meiner Einsamkeit lachen. Ich fühle mich in keiner Weise einsam. Jeden Tag sehe ich meine Mitarbeiter und die Bischöfe”, betonte Benedikt XVI. Er sei von Freunden umringt. “Einsamkeit gibt es nicht.”
Der Papst hatte vergangene Wochen allen Bischöfen der katholischen Kirche einen siebenseitigen Brief geschickt. Mit dem Brief wollte der Papst Klarheit über die Auseinandersetzungen schaffen, die nach der Aufhebung der Exkommunikation der vier Bischöfe der traditionalistischen Piusbruderschaft (FSSPX) entstanden sind. Er erklärte sich darin über die Attacken zutiefst betroffen, die gegen den Vatikan wegen des Falls Williamson gerichtet worden waren.