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Pangl neuer Bundesliga-Vorstand

Georg Pangl ist ab 1. September neuer Vorstand der österreichischen Fußball-Bundesliga. Der Burgenländer, zuletzt als UEFA-Eventmanager tätig, wurde am Dienstag in seine neue Position berufen.

Der 39-Jährige erhält vorläufig einen Vertrag bis Ende 2006 und bekommt mit Thomas Zlabinger (Spielbetrieb) und Mag. Reinhard Herovits (Rechnungswesen) zwei gleichberechtigte Stellvertreter zur Seite gestellt. Dieses Duo führt die Bundesliga interimistisch bis zu Pangls Amtsantritt.

In der Vorwoche hatte Peter Westenthaler (Marketing), einer der bisherigen Vorstände, in einem Brief an die fünf Aufsichtsratsmitglieder (Frank Stronach, Martin Pucher, Rudolf Edlinger, Gerhard Hirschmann, Peter Vogl) seinen Rücktritt angekündigt. Am Dienstag wurde auch das Demissions-Ansuchen des zweiten Vorstandes Thomas Kornhoff (Spielbetrieb) angenommen, womit der Weg für Pangl frei war.

Der Burgenländer bricht nun schön langsam seine Zelte in der Schweiz ab und übersiedelt wieder nach Österreich. „Das ist für mich eine interessante Aufgabe und große Herausforderung. Ich habe bei der UEFA viel dazu gelernt und werde versuchen, meine Auslandserfahrungen dem österreichischen Fußball zur Verfügung zu stellen“, lautete die erste Stellungnahme des neuen starken Mannes der Bundesliga.

Im September wird sich Pangl noch jeweils zwei bis drei Tage in Österreich und der Schweiz aufhalten, ehe er sich mit Volldampf auf seine neue Aufgabe stürzt. „Jetzt muss ich einmal eine Bestandsaufnahme machen, mich mit allen Gremien beraten“, wollte er noch keine konkreten Vorhaben für die Zukunft nennen. „Wichtig ist zunächst, alle Fehlentwicklungen zu analysieren und zu versuchen, die Bundesliga zu einer perfekten Service-Einrichtung für Klubs, Fans, Sponsoren – einfach für alle, die mit Fußball zu tun haben – zu machen“, kündigte er an.

Sein neuer Job sei für ihn relativ überraschend gekommen. „Vor ein paar Monaten habe ich noch überhaupt nicht daran gedacht, dass ich mich beruflich verändere.“

Mit dem Engagement von Pangl sollen nun die zahlreichen Turbulenzen der vergangenen Monate innerhalb der Bundesliga beendet sein. Ausgelöst wurden die Unstimmigkeiten auch durch die Tatsache, dass mit Westenthaler und Kornhoff zwei gleichberechtigte Vorstände am Werk waren und es deshalb des Öfteren zu Patt-Stellungen kam. „Es ist wichtig, dass es jetzt nur einen Vorstand gibt, der die anderen führt“, erklärte Bundesliga-Präsident und Aufsichtsrats-Vorsitzender Frank Stronach.

Der Austria-Mäzen sieht nun gute Zeiten auf die Bundesliga zukommen. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir weiterhin Erfolge haben“, hofft der Austro-Kanadier auf die Qualitäten von Pangl.

Der Jung-Ehemann (heiratete im Juli) sammelte bereits seit 1986 Erfahrung im Funktionärswesen, als er vom ÖFB als Nachwuchssekretär geholt wurde. 1999 übernahm er als “ÖFB-Teammanager“ die Bereiche Ticketing und Sicherheit für die Nationalmannschaft. Nebenbei erwarb er sich seit 1996 Reputation als UEFA-Venue-Director, so unter anderem bei einigen Champions-League-Partien und bei der EURO 2000 in Eindhoven.

Bei der EURO 2004 war der Burgenländer in Porto und Guimaraes bereits hauptamtlich als Venue-Manager im Marketing-Bereich für die UEFA tätig, nachdem er im November 2002 als „Event-Manager Club-Competitions“ zum europäischen Verband gewechselt war und damit als erster Österreicher hauptamtlich eine leitende UEFA-Position bekleidete. In dieser Eigenschaft war er unter anderem für den reibungslosen Ablauf der Champions-League-Finali in Manchester (2003) und Gelsenkirchen (2004) verantwortlich.

Steckbrief Georg Pangl

Geboren: 23. Juni 1965 in Wien
Aufgewachsen in Stotzing (Burgenland)
Familienstand: seit einem Monat mit Gattin Sabine verheiratet

Berufliche Laufbahn:
1984 Matura Bundes-Handelsakademie Eisenstadt
1986-2002 Tätigkeit beim ÖFB; vorerst als Nachwuchssekretär 1999 bis 2002 für ÖFB-Team im Bereich Tickets und Sicherheit engagiert
1996 bis 2002 Einsätze als UEFA-„Venue-Director“ sowie 2000 als „Venue Director“ von Eindhoven bei der EURO 2000
November 2002-August 2004: „Event-Manager Club-Competitions“ – damit erster Österreicher in hauptamtlicher leitender UEFA-Position und für den Ablauf von Champions League und UEFA-Cup verantwortlich
Ab September 2004: Vorstand der österreichischen Fußball-Bundesliga

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