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Palau führt erste Schutzzone für Haie ein

Das Südseeparadies Palau richtet die erste Schutzzone der Welt für Haie ein. Sie soll sich über 600.000 Quadratkilometer erstrecken, kündigte der Präsident von Palau, Johnson Toribiong, am Freitag bei den Vereinten Nationen in New York an. "An der Kraft und Schönheit der Haie können wir den Zustand unserer Meere messen", sagte Toribiong vor der UNO-Vollversammlung.

Jährlich würden derzeit weltweit etwa 100 Millionen der Tiere getötet. Einige Arten seien am Rand des Aussterbens. Fangboote, die mit Haien oder Haifischflossen in Palaus Gewässer erwischt würden, müssten mit hohen Strafen rechnen, drohte der Präsident. Allerdings besitzt das Land mit seinen etwa 20.000 Einwohnern nur ein Patrouillenboot. Vor Journalisten empörte sich Toribiong darüber, dass Haie oft nur wegen ihrer Flossen getötet und dann ins Meer zurückgeworfen würden. Haifischflossen gelten in manchen asiatischen Ländern als Delikatesse.

Der Präsident von Palau rief die Staatengemeinschaft auf, sich mit ihm gegen das Gemetzel zu stemmen. “Das Überleben der Haie und das unserer Meere ist wichtiger als eine Schüssel Suppe.” Nach Angaben des Magazins “National Geographic” leben etwa 130 seltene Hai- und Stachelrochenarten im Pazifik rund um Palau – oder ziehen zumindest vorübergehend durch das Gewässer. Der Südseestaat besteht aus 241 Inseln mit insgesamt 508 Quadratkilometern Land. Allerdings sind nur elf Inseln bewohnt.

Palau ist schon länger als Vorreiter des Arten- und Naturschutzes bekannt. So verbot es 2008 den Export von lebenden Riff-Fischen, um das empfindliche Ökosystem der Korallenriffe zu schützen. “Mit jedem Meeresbewohner, den wir töten, verändern wir das Ökosystem im ganzen Meer”, sagte Toribiong in New York.

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