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Palästinenser-Wahl: Carter als Beobachter

Der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter wird eine Beobachtergruppe bei den im Jänner geplanten Wahlen zur Nachfolge des verstorbenen Palästinenser-Präsidenten Arafat leiten.

„Ich habe die Hoffnung und die Erwartung, dass die Wahlen ehrlich, fair, frei und sicher sein werden“, sagte der Friedensnobelpreisträger am Mittwoch.

Das von ihm gegründete Carter Center sei von der Führung der Palästinenser eingeladen worden. Er werde zwei, drei Tage vor der Wahl in die Palästinensergebiete reisen und mit 80 bis 90 Beobachtern die Abstimmung überprüfen. Carter sagte, er hoffe, dass der künftige Palästinenser-Präsident das Vertrauen seines Volkes besitzen werde.

Der Wahlsieger dürfe nicht als Marionette Israels oder der USA gelten und müsse sich zur Verwirklichung der palästinensischen Ziele gegen jegliche Gewalt wenden. „Ich denke, die Chancen dafür werden zunehmend besser“, sagte Carter. Sein Center widmet sich der Vermeidung und der Beilegung von Konflikten in aller Welt und und hat bereits mehr als 50 Wahlen beobachtet. Für seine Arbeit war Carter 2002 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden. Als US- Präsident hatte er maßgeblichen Anteil an dem ägyptisch-israelischen Friedensabkommen von 1979.

Favorit für die Nachfolge Arafats ist der als moderat geltende PLO -Chef Mahmud Abbas. Er hat die Palästinenser aufgefordert, in ihrem Kampf für einen eigenen Staat auf Waffengewalt zu verzichten. Bei der Wahl werden mehr als 600 Beobachter erwartet. Darunter ist auch eine Delegation der Europäischen Union und Russlands.

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