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Palästinenser brechen Kontakte zu Israel ab

Die Autonomiebehörde hat beschlossen, die Gespräche mit Israel bis zum Ende der Militäroperationen in den Flüchtlingslagern im Westjordanland abzubrechen.

Der palästinensische Kabinettssekretär Rachman sagte, die Autonomiebehörde würde sich nicht mehr mit Israel zu Sicherheitsgesprächen treffen oder politische Kontakte zu Israel unterhalten, solange die Militäroperationen andauerten.

Die Autonomiebehörde rief den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen auf, seine Verantwortung für das Leben und Schicksal der palästinensischen Flüchtlinge wahrzunehmen. Die Internationale Gemeinschaft wurde von der Autonomiebehörde aufgerufen, die „schrecklichen Verbrechen gegen unser schutzloses Volk“ zu beenden. Die israelische Armee war am Freitag in das Flüchtlingslager Jenin im Westjordanland vorgerückt, um gegen mutmaßliche palästinensische Gewalttäter vorzugehen. Mindestens sechs Palästinenser und ein israelischer Soldat kamen ums Leben.

Die UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte, Mary Robinson, forderte den sofortigen Abzug der israelischen Truppen aus den Flüchtlingslagern. Sie beschrieb die Situation dort als unerträglich. Palästinenserpräsident Arafat verlangte am Freitag ein schnelles internationales Handeln „bevor die Region explodiert“, wie der US-Nachrichtensender CNN berichtete. Die USA und UNO-Generalsekretär Annan riefen beide Seiten zur Zurückhaltung auf.

Die israelische Armee begründete ihr Vorgehen gegen die Lager mit dem Hinweis darauf, dass diese nach ihren Erkenntnissen Hochburgen militanter Palästinenser seien. Nach palästinensischen Angaben wurden seit Donnerstag von der israelischen Armee im Westjordanland und im Gazastreifen mindestens 25 Palästinenser und zwei israelische Soldaten getötet.

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