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Pakistan testete Mittelstreckenrakete

Pakistan hat am Freitag nach Angaben der Armee erfolgreich eine Mittelstreckenrakete getestet. Ein Militärsprecher sagte, es sei „eine Art Routinetest“ gewesen.

Nachbarstaaten und befreundete Länder seien zuvor unterrichtet worden. Eine Reaktion aus Indien lag zunächst nicht vor.

Dem Militär-Fachmagazin „Jane’s Defence Weekly“ zufolge hat die in Pakistan entwickelte Rakete eine Reichweite von 700 Kilometer und kann mit einem eine Tonne schweren, auch nuklearen Sprengkopf bestückt werden. Pakistan hatte zuletzt im Mai und Indien im Juni Raketen getestet. Auch damals hatte Pakistan erklärt, es habe sich um Routinetests gehandelt.

Politische Experten betrachteten diese Tests jedoch als Warnung an Indien, dass Pakistan auf einen Angriff mit konventionellen Waffen mit einem massiven Gegenschlag reagieren könne. Nach pakistanischen Angaben können die ballistischen Raketen des Landes mit Atomsprengköpfen bestückt werden. Die Regierung in Islambad hat nicht ausgeschlossen, auf einen indischen Angriff mit Atomwaffen zu reagieren.

Die Aufrüstung beider Staaten und deren angespannte Beziehungen hatten in der Vergangenheit internationale Besorgnis über den Ausbruch eines Krieges ausgelöst. Die Zahl der Atomsprengköpfe wird auf 30 bis 50 in Pakistan und auf 30 bis 100 in Indien geschätzt.

In den vergangenen Wochen hatte die indische Regierung den Ton gegenüber Pakistan wieder verschärft. Es warf dem Nachbarn vor, die Wahlen im indischen Teil Kaschmirs stören zu wollen, indem dieser moslemische Extremisten über die Grenze schicke. Pakistan bestreitet dies. Indien und Pakistan haben seit ihrer Unabhängigkeit von Großbritannien 1947 drei Mal Krieg gegeneinander geführt, zwei Mal um die Himalaya-Region Kaschmir.

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