In Sprechchören und auf Plakaten forderten sie die Regierung dazu auf, das Gesetz unangetastet zu lassen. Es ermöglicht, Menschen wegen “Gotteslästerung” zum Tode zu verurteilen.
In der südlichen Hafenstadt Karachi ging die Polizei mit Tränengas und Warnschüssen gegen Demonstranten vor, die zum privaten Anwesen von Staatspräsident Asif Ali Zardari vorzudringen versuchten.
Im November hatte das Todesurteil gegen eine pakistanische Christin weltweit Bestürzung ausgelöst. Die Frau soll sich abfällig über den Propheten Mohammed geäußert haben. Die Mutter von fünf Kindern hatte dies vor Gericht bestritten, war aber dennoch zum Tod durch den Strang verurteilt worden.
Seit der Verhängung des Urteils und nach massiver internationaler Kritik unter anderem von Papst Benedikt XVI. setzen sich mehrere prominente Politiker für eine Änderung des Gesetzes ein. Dem Parlament in Islamabad liegt eine neue Gesetzesinitiative vor.
Pakistan hat bisher kein Todesurteil wegen Blasphemie vollstreckt. Allerdings sitzen Dutzende Menschen deswegen in Gefängnissen. Das Gesetz ist umstritten, da es nach Einschätzung von Menschenrechtlern und Juristen vielfach nicht um “Gotteslästerung” geht, sondern um politisch oder religiös motivierte Rache. Nur drei Millionen der 160 Millionen Pakistaner sind Christen.