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Pakistan: Mehr als 150 Hitzetote

Bei einer seit zehn Tagen anhaltenden Hitzewelle sind in Pakistan mindestens 157 Menschen ums Leben gekommen, wie die Behörden am Dienstag mitteilten. Allein 115 starben in Punjab im Osten des Landes.

In der Stadt Nukkundi in der südwestlichen Provinz Baluchistan wurde eine Temperatur von 49 Grad erreicht, wie die Meteorologen berichteten. Sie erwarten, dass noch diese Woche der Monsunregen beginnt.

Hitze auch in Italien

Die Hitzewelle in Italien hat weitere fünf Todesopfer gefordert, wurde am Dienstag bekannt. Die Opfer sind vor allem Pensionisten. Ein Achtzigjähriger ist gestorben, während er in Venedig spazieren ging.

Der Mann, der an Herzproblemen litt, brach plötzlich zusammen. Vergebens versuchten ihn Passanten wieder zu Bewusstsein zu bringen. Er starb während der Fahrt ins Krankenhaus.

In Triest wurde eine 83-Jährige in ihrer Wohnung tot aufgefunden. Im Trentino sowie in Südtirol werden seit Tagen Höchsttemperaturen zwischen 33 und 37 Grad gemeldet. Weitere Todesfälle wurden in Turin und im Raum der norditalienischen Stadt Alessandria gemeldet.

Am Montag hatte Italiens nationales Statistikamt Istat eine erschreckende Bilanz über die Todesopfer der Hitzewelle im Rekordjahr 2003 veröffentlicht. In jenem Sommer seien 20.000 Italiener gestorben, berichtete das Statistikamt. Istat korrigierte somit die offiziellen Angaben des Gesundheitsministeriums, das zuletzt von 8.000 Toten unter Senioren über 65 Jahren berichtet hatte.

Wegen der seit Tagen anhaltenden Hitze, die bis Ende dieser Woche andauern soll, hat Italiens Gesundheitsminister, Francesco Storace, Maßnahmen angekündigt, um Senioren in der heißen Jahreszeit zu helfen. Der Minister rief die Kommunen auf, eine Liste der gesundheitlich geschwächten Pensionisten vorzubereiten, die man in den heißen Monaten besonders betreuen sollte. Die meisten seien Alte und Kranke mit Herz- und Kreislaufproblemen oder mit Atembeschwerden.

Vorheriger Bericht

Die Hitze hat weite Teile von Mittel-und Südeuropa weiterhin im Griff. In Frankreich schüren schwüle Gewitterluft und Temperaturen bis 39 Grad die Angst vor einer neuen Hitzekatastrophe wie 2003 mit 15.000 Toten.

In allen acht Departements des Grossraums Paris wurde die dritte von vier Alarmstufen ausgelöst, nachdem am Montag ein 74-Jähriger einem Hitzschlag erlegen war.

Im Elsass starb ein Mädchen in einem überhitzten Auto. Auch in Südfrankreich gab es erste der Hitze zugeschriebene Todesfälle. Die Alarmstufe drei gilt nun für mehr als ein Drittel des Landes.

Die Regierung stellte 180 Millionen Euro zur Verfügung, um die personelle Ausstattung der Notaufnahmen zu sichern. „Die Lage ist mehr als angespannt“, berichtete die Notarztvereinigung AMU. Gewerkschafter erklärten, selbst im Spital von Corbeil bei Paris herrschten in einigen Zimmern 37 Grad.

Angst vor Blackouts in Italien

In Italien hat die Hitzewelle der vergangenen Tage den Stromverbrauch auf ein Rekordhoch getrieben. 53600 Megawatt pro Stunde wurden am Montag konsumiert. Dies gleicht den Rekordwerten des Sommers 2004.

Grund für den hohen Stromverbrauch sind die vielen Ventilatoren und Klimaanlagen, die sich die Italiener in den vergangenen Tagen gegen die Hitze zugelegt haben und deren Dauerbetrieb die Stromnetze überlastet.

Die Stromversorger warnten vor der Gefahr von Ausfällen. Kleinere „Blackouts“ könnten sich zu jeder Zeit ereignen. Einen landesweiten Stromausfall wie jener am 28. September 2003 wird jedoch von den Behörden ausgeschlossen.

Zwei weitere Hitzetote in Paris

In Paris sind am Dienstag zwei weitere Menschen an den Folgen der ungewöhnlichen Hitze gestorben. Wie der stellvertretende Bürgermeister der französischen Hauptstadt, der Grünen-Politiker Yves Contassot, der Nachrichtenagentur AFP sagte, konnten eine 81-Jährige und ein 95-Jähriger nur noch tot geborgen werden. Contassot forderte zugleich Fahrverbote für Autos und die kostenlose Nutzung von Bus und Bahn. Die Schwellenwerte für Luftverschmutzung sollten gerade bei Hitze abgesenkt werden.

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