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Pakistan: Große Anti-Terror-Kampagne

Die jüngsten Festnahmen von El-Kaida-Mitgliedern in Pakistan sind das Ergebnis einer groß angelegten Anti-Terror-Kampagne von US-Geheimdienst und pakistanischem Militär.

In einem ersten Schritt seien dabei mutmaßliche Terroristen von der Armee aus ihren Verstecken entlang der Grenze zu Afghanistan in besser zugängliche Stadtgebiete getrieben worden, berichtete die „Washington Post“ am Freitag unter Berufung auf pakistanischen Geheimdienstmitarbeiter.

Der US-Geheimdienst CIA habe das Vorgehen parallel dazu auch mit Abhörtechnik und Identifikations-Software unterstützt, außerdem stellte er Informationen aus den Verhören von früher gefassten Terrorverdächtigen zur Verfügung. Die Kampagne sei auch in großen Teilen von den USA finanziert worden.

Insgesamt seien rund hundert Verdächtige festgenommen worden, 18 von ihnen mutmaßliche El-Kaida-Mitglieder, berichtete das Blatt weiter. So sei am 12. Juni das El-Kaida-Mitglied Mussad Aruchi in der Hafenstadt Karachi festgenommen worden, ein Neffe des Anfang März festgenommenen Khalid Scheich Mohammed, der maßgeblich an der Planung der Terroranschläge vom 11. September 2001 in den USA beteiligt gewesen sein soll. Aruchis Festnahme führte demnach Mitte Juli zur Ergreifung von Mohammad Naeem Noor Khan, eines Computer-Spezialisten von El Kaida.

Die Verhöre von Khan und Aruchi wiederum hätten Ende Juli zur Festnahme des Tansaniers Ahmed Khalfan Ghailani, eines Hauptverdächtigen für die Anschläge auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania 1998, geführt. Auf Ghailanis Laptop seien die Informationen über die Observierung von US-Finanzplätzen gefunden worden, die zu den jüngsten Terrorwarnungen in den Vereinigten Staaten führten. Die Verhöre und die Auswertung der Computer-Dateien hätten weitgehend in der Verantwortung von US-Geheimdienstmitarbeitern gelegen.

Am Donnerstag hatten zudem saudiarabische Sicherheitskräfte einen der meist gesuchten Extremisten im Süden des Landes gefasst. Wie die Sender Al Arabiya und BBC unter Berufung auf offizielle Angaben berichteten, habe Faris Ahmed Jamaan Al Showeel al-Zahrani (Sahrani) bei seiner Ergreifung keinen Widerstand geleistet. Al-Zahrani sei in der südlichen Provinz Abha etwa 800 Kilometer von der Hauptstadt Riad gestellt worden. Der Name des Geistlichen steht auf der Liste der 26 meist gesuchten Extremisten des Königreichs. Zwölf von ihnen sind noch untergetaucht. Die Extremisten sollen für eine Serie von Anschlägen in Saudiarabien verantwortlich sein und Verbindungen zum Terrornetzwerk El Kaida haben.

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