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Pakistan: Freisprüche aufgehoben

Das pakistanische Verfassungsgericht hat Freisprüche für mehrere Männer im Zusammenhang mit einer Massenvergewaltigung aufgehoben. Der spekta-kuläre Prozess um die heute 33-Jährige Mukhtaran Mai werde neu aufgerollt.

Das kündigten die Richter am Dienstag in Islamabad. Mai soll vor mehr als drei Jahren auf Anordnung des Dorfrates von sechs Männern vergewaltigt worden sein.

Der Dorfrat soll die Vergewaltigung wegen des Verhältnisses von Mais Bruder mit einer Frau aus einer höheren sozialen Schicht angeordnet haben. Die sechs Angeklagten waren zunächst zum Tode verurteilt worden, fünf von ihnen waren dann aber in einem späteren Verfahren wieder freigesprochen worden. Die Todesstrafe des sechsten Angeklagten war in lebenslange Haft umgewandelt worden. Die Urteile hatten international Kritik ausgelöst. Mai sagte nach der Gerichtsentscheidung vom Dienstag vor Journalisten: „Ich hoffe jetzt, durch das Verfassungsgericht Gerechtigkeit zu bekommen.“

Mai hatte mit der Tradition in Pakistan gebrochen, indem sie gegen ihre mutmaßlichen Vergewaltiger ausgesagt hatte. Der Fall hatte für Schlagzeilen gesorgt, als der pakistanische Präsident Pervez Musharraf aus Angst vor negativer Öffentlichkeit ein Reiseverbot gegen Mai verhängte. Das Verbot wurde erst nach Intervention der US-Regierung aufgehoben.

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