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Pakistan: Flucht durch Tunnel

Topterroristen der El Kaida sind bei der pakistanischen Militäroffensive in Waziristan möglicherweise über ein Tunnelsystem entkommen.

Die Sicherheitskräfte hätten Tunnel entdeckt, von denen der längste über zwei Kilometer lang sei, erklärte Sicherheitschef Mahmood Shah am Montag vor Journalisten in Peshawar. Es bestehe die Möglichkeit, dass der Tunnel zu Beginn der Belagerung benutzt worden sei, sagte Shah. Die Tunnel führten von Wohnhäusern im Dorf Kaloosha in Richtung einer Bergkette in Grenznähe.

Die pakistanische Regierung hat noch am Wochenende erklärt, sie vermute in dem eingekreisten Gebiet einen ranghohen Terrorverdächtigen. Bei ihm könnte es sich Spekulationen zufolge um El-Kaida-Führer Ayman el Zawahri (Sawahiri) handeln könnte. Völlige Gewissheit darüber gibt es jedoch nicht.

Zu Verhandlungen über eine Herausgabe mutmaßlicher El-Kaida-Mitglieder reiste unterdessen eine Delegation von Stammesältesten ins Kampfgebiet an der Grenze zu Afghanistan. Mit weißen Fahnen an ihren Fahrzeugen machte sich die 18-köpfige Delegation am Montag auf den Weg zum Stamm der Yargul Khel im Süden von Waziristan, wo bei den Kämpfen mit Regierungstruppen im Raum Wana seit Anfang vergangener Woche Dutzende Menschen getötet wurden.

Die Armee kündigte an, zur Identifizierung von sechs getöteten mutmaßlichen Terroristen aus dem Ausland DNA-Tests durchführen zu lassen. Ob Zawahri unter den Getöteten sei, könne er nicht sagen, erklärte Armeesprecher Shaukat Sultan. Laut Sicherheitschef Shah wurden im Rahmen der Offensive 123 Verdächtige festgenommen. Die Häuser von 13 Stammesmitgliedern, die Terroristen Unterschlupf gewährt haben sollen, seien am Sonntag und Montag dem Erdboden gleich gemacht worden.

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