Paketzusteller waren als Seriendiebe in Wien unterwegs

Drei Brüder und ein weiterer Täter haben in Wien als Zusteller mindestens 73 Pakete gestohlen und den Inhalt - vorwiegend Handys - weiterverkauft. Von Juni 2023 bis März 2024 sollen sie so einen Schaden von 65.000 Euro verursacht haben. Ermittler des Landeskriminalamts forschten das Quartett aus und vermuten, dass es eine Dunkelziffer betreffend weiterer Diebstähle durch die Gruppe gibt, berichtete die Polizei am Mittwoch. Die vier Männer wurden angezeigt.
Zahlreiche Pakete in Wien gestohlen: Diebe hatten es auf Elektrogeräte abgesehen
Die Beschuldigten sind zwischen 16 und 27 Jahre alt. Der Älteste dürfte auf seine beiden Brüder auch mittels Gewaltandrohungen Druck ausgeübt haben, bei den Taten mitzumachen, erläuterte Polizeisprecher Markus Dittrich. Die drei österreichischen Staatsbürger und der staatenlose Mittäter verschafften sich als Paketzusteller Zutritt zu Lagern von Logistikunternehmen. Sie entwendeten und öffneten Pakete, in denen sie Mobiltelefone vermuteten, berichtete Dittrich. Teilweise wurden dann minderwertigere Geräte in die Pakete gelegt oder diese gar nicht zugestellt. Die gestohlene Ware verkauften die Täter in diversen Pfandleihhäusern.
Der Post dürfte aufgefallen sein, dass immer wieder Pakete verschwanden, die vier waren aber auch für andere Logistikunternehmen tätig. Im September 2023 gründete der Älteste der Brüder sogar ein eigenes Transportunternehmen. Dadurch bekam er Zugang zu weiteren Lagern bzw. Paketen. Dem Landeskriminalamt Wien, Außenstelle Nord, Gruppe Messerer, gelang "durch akribische, umfangreiche und sehr zeitintensive Ermittlungen" die Ausforschung, betonte der Polizeisprecher. Über Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien sind die Verdächtigen auf freiem Fuß.
(APA/Red)