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Paare haben synchronen Herzschlag

Frauen passen sich aufgrund hoher Empathie Männern an.
Frauen passen sich aufgrund hoher Empathie Männern an. ©SXC (Themenbild)
Der Herzschlag von Partnern in einer Liebesbeziehung ist synchron und das Atmen beider erfolgt in den gleichen Intervallen.

Dieses Ergebnis geht aus einer aktuellen Studie der University of California – Davis hervor. Für die Erhebung wurden mehrere Tests an 32 heterosexuellen Paaren durchgeführt, wobei sie an Monitoren angeschlossen waren und somit ihr Herzschlag sowie ihre Atmung gemessen wurde.Sie wurden in einen kalten und ruhigen Raum einige Zentimeter nebeneinander auf einen Stuhl platziert, wobei sie sich nicht unterhalten oder berühren durften. In einem Test mussten sich die Probanden gegenseitig nachahmen, jedoch nicht reden. Die gemessenen Ergebnisse fielen dabei sehr ähnlich aus. Die Daten wurden zudem auch vermischt. Das heißt, dass Personen, die kein Paar darstellten, gänzlich unterschiedliche Messergebnisse hatten.

Empathie durch Kinder gestärkt

Die Forscher haben zusätzlich herausgefunden, dass sich Frauen in erster Linie dem Atem des Partners eher anpassen als umgekehrt. Auch die Art der Liebesbeziehung nehmen sie leichter vom Mann an. Den ähnlichen Herzschlag der Partnerin erklären die Wissenschaftler damit, dass Frauen eine starke Bindung zu ihren Partnern haben, was wahrscheinlich aus einer höheren Kompetenz für Empathie hervorgeht.

“Prinzipiell sind diese Ergebnisse vorstellbar, denn Frauen lernen – vor allem, wenn sie Kinder haben – sich auf sie einzustellen und deren Gefühlswelt nachzuempfinden und Empathie zu entwickeln”, erklärt Paartherapeutin Evelin Brehm im pressetext-Gespräch. Dieser Prozess wird in der Psychologie auch als “Mentalisierung” bezeichnet. Paare, die lange zusammen sind, erlangen zudem vermehrt Sicherheit und kräftigen über Endorphine ihre Bindung.

Grundcharakter bleibt erhalten

Die Charakterzüge übertragen sich die Personen in einer Beziehung dadurch jedoch nicht. “Wenn einer ruhig ist und der andere aufgeweckt, wird der Aufgeweckte nicht automatisch ruhig. Der Grundcharakter bleibt erhalten”, so die Therapeutin. Ersterer würde jedoch mit zunehmender Sicherheit offener werden und der Aufgeweckte umgekehrt entspannter.

Dass sich Frauen und Männer einander anpassen, hat vielerlei Gründe. “Aufgrund der Emanzipation hat sich auch einiges geändert. Man kann nicht mehr pauschal sagen, dass die Frauen dort hinziehen, wo der Mann ist. Es ist jedoch so, dass sich Paare die besten Ressourcen für eine Familiengründung überlegen. Sozial gesehen haben Männer die besseren Jobs und das bessere Einkommen. Aus diesem Grund ziehen viele Frauen zu den Männern”, schließt die Expertin ab. (pte Austria)

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