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ÖVP will Klimaaktivisten mit Haftstrafen drohen

Ein ÖVP-Vorschlag sieht drei Monate Strafdrohung für Klimaaktivisten vor.
Ein ÖVP-Vorschlag sieht drei Monate Strafdrohung für Klimaaktivisten vor. ©APA/Deutsche Presse-Agentur GmbH/Lennart Preiss (Symbolbild)
Ein ÖVP-Vorschlag sieht eine Strafdrohung von drei Monaten für Klimaaktivisten vor, so ein Bericht von Puls24 zu einem Gesetzesvorschlag der Volkspartei, der den Grünen übermittelt wurde.

Wenn Klimaaktivisten Rettungsfahrzeuge im Einsatz blockieren und dadurch Menschenleben gefährden, sollen die Frauen und Männer künftig für bis zu drei Monate hinter Gitter. Eine angefragte Stellungnahme des Innenministeriums war zunächst noch ausständig.

ÖVP will Strafen gegen Klimaaktivisten verschärfen

Der Vorschlag einer Strafverschärfung enthält zwei Punkte: Zum einen müsse der Leiter der Versammlung dafür sorgen, dass die Durchfahrt von Einsatzfahrzeugen nicht behindert wird. Hier droht eine Verwaltungsstrafe in Höhe von 720 Euro. Und mit drei Monaten Freiheitssprache müsse rechnen, "wer die Durchfahrt von Einsatzfahrzeugen behindert und dadurch eine Gefahr für das Leben und die Gesundheit anderer Personen herbeiführt".

Im Innenministerium wurde bereits zu Jahresbeginn eine Arbeitsgruppe zur umfassenden Beurteilung der mit Versammlungen von Klimaaktivsten verbundenen Herausforderungen eingesetzt, hieß es in einer Stellungnahme des Ressorts. Dabei seien neben Fragen der Einsatztaktik auch die rechtlichen Rahmenbedingungen beurteilt und mögliche gesetzliche Anpassungen, vor allem im Hinblick auf die Behinderung von Einsatzfahrzeugen, erarbeitet worden.

Grüne fordern statt Strafdrohungen gegen Klimaaktivisten mehr Einsatz bei Klimaschutz

Der Grüne Koalitionspartner zeigte sich in einer ersten Reaktion nicht erfreut über den ÖVP-Vorstoß. "Wenn die ÖVP ebenso viel Elan beim Klimaschutz zeigen würde wie bei Bestrafungsfantasien gegen Klimaschützerinnen und Klimaschützer, wäre uns allen mehr geholfen. Die Klimakrise zeigt uns diesen Sommer mit massiven Überschwemmungen in Südösterreich, dass wir im Kampf gegen die Klimakrise noch ambitionierter und schneller sein müssen und nicht im Kampf gegen Klimaschützerinnen und Klimaschützer", so der Grüne Klimaschutz-Sprecher Lukas Hammer gegenüber der APA.

Letzte Generation will sich von ÖVP nicht einschüchtern lassen

Florian Wagner, Sprecher der "Letzten Generation", verwies in einer Stellungnahme darauf, dass die Rettungsleitstelle vor Protesten informiert würde, damit Einsatzfahrzeuge umgeleitet werden können. Für den Fall, dass dennoch ein Rettungswagen im Stau landet, würden sich die Aktivisten an einer Spur nicht ankleben, um eine Rettungsgasse freigeben zu können. "Angesichts dessen, was wir und alle Menschen auf der Erde durch die Klimakatastrophe zu verlieren haben, schüchtern uns Haftstrafen nicht ein."

(APA/Red)

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