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ÖVP startet Nachtautobuslinie

Hahn &copy APA
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Ab Donnerstag Abend verkehrt auf der Strecke der Linie 13a "Gio’s Nightline" von o.00 bis 3.30 Uhr - Wiener Linien gelassen - ÖVP-Shuttle soll beweisen, dass bedarf für Nachtbus besteht - SP-Rieder vermutet politischen Aktionismus.

In ungewohnte betriebswirtschaftliche Gefilde begibt sich ab Donnerstag die Wiener ÖVP. Einen Monat lang schickt sie in den Nachtstunden des Wochenendes zwei Autobusse auf die Strecke der Linie 13a in Wien, um zu beweisen, dass dort Bedarf nach einer regulären Nachtbuslinie besteht. Der Test, der nach dem Spitznamen des geschäftsführenden Landesparteichefs Johannes Hahn unter dem Titel „Gio’s Nightline“ läuft, ist der Volkspartei 20.000 Euro wert.

Busse fahren Donnerstag bis Samstag

Jede Donnerstag-, Freitag- und Samstagnacht sollen die Busse eines niederösterreichischen Unternehmens von 0.00 bis 3.30 im Halbstundentakt unterwegs sein, und zwar von 18. November bis 18. Dezember. Die Benutzung ist gratis. Um Konzessionsprobleme zu vermeiden, soll das Service nicht als Linienbus, sondern als zeitlich begrenzter Shuttle-Dienst firmieren. Das bedeutet kurioserweise, dass die Fahrgäste in den Bussen nicht stehen, sondern nur sitzen dürfen, hieß es bei der ÖVP.

„Die Wiener Linien sollten froh sein, dass wir das ausprobieren. Sie könnten das selber auch tun“, sagte Hahn: „Wenn es angenommen wird, sollten die Wiener Linien Konsequenzen ziehen und dankbar sein, dass wir ihre Arbeit gemacht haben.“ Derzeit gibt es auf der 13a-Strecke zwischen Südbahnhof und Alserstraße keinen Nachtbus. Wegen der boomenden Lokal- und Beiselszene und den vielen Studenten würde sie sich aber durchaus lohnen, ist die ÖVP überzeugt.

Wiener Linien zeigen sich gelassen

Die Wiener Linien gaben sich angesichts der Aktion gelassen. Man werde nicht dagegen vorgehen, ein Buslinienbetreiber brauche aber jedenfalls eine Konzession, sagte ein Sprecher. Selbst sehe man keinen Bedarf für einen Nachtbus auf dieser Strecke und wolle auch nichts dafür zahlen. Allerdings: „Wenn jemand ein eigenwirtschaftliches Zusatzangebot zur Nightline betreiben will, dann haben wir nichts dagegen und er soll das ausprobieren“, so der Sprecher. Es müsse aber ein Vertrag mit den Wiener Linien geben, denn die seien schließlich Konzessionsinhaber für die Strecke.

Vizebürgermeister Sepp Rieder (S) bewertete den ÖVP-Nachtbus auf APA-Anfrage als „politisch inszenierten Auftritt“ und „parteipolitischen Aktionismus“, was er bisher nur von der FPÖ kenne. Sollte die Idee aber ernst gemeint sein, müsse sich der Betreiber um eine Konzession und eine Einigung mit den Wiener Linien bemühen und die Linie auch selbst wirtschaftlich führen können.

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