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ÖVP lehnt Sonder-Nationalrat zu Bargeld ab

Nächste Runde in der Debatte um Bargeld in der Verfassung.
Nächste Runde in der Debatte um Bargeld in der Verfassung. ©APA/EVA MANHART (symbolbild)
Die ÖVP hat dem Wunsch der FPÖ nach einer gemeinsamen Nationalrats-Sondersitzung zur Verankerung des Bargelds in der Verfassung eine Absage erteilt.
Bargeld in Verfassung: FPÖ fordert Sonder-Nationalrat
Weiter ÖVP-interner Streit um Bargeld in Verfassung

Bargeld sei ein wichtiges Anliegen, man wolle aber "keinen Schnellschuss", hieß es auf APA-Anfrage aus dem ÖVP-Parlamentsklub. Zudem verweist die Volkspartei auf die von Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) eingesetzte Taskforce Bargeld, die einen Runden Tisch vorbereiten soll. Die weitere Vorgangsweise wolle man mit dem Koalitionspartner abstimmen.

Kickl kritisiert ÖVP nach Nein zu Sonder-Nationalrat zu Bargeld

FPÖ-Obmann Herbert Kickl hatte die Volkspartei, die sich ebenso wie die Freiheitlichen für die Verankerung des Bargelds in der Verfassung stark macht, am Dienstag dazu aufgefordert, zusammen mit der FPÖ schnellstmöglich eine Sondersitzung einzuberufen und einen entsprechenden Initiativantrag einzubringen. Darin wollte er u.a. die Verankerung der uneingeschränkten Bargeldzahlung in der Verfassung, aber auch den verfassungsrechtlichen Schutz des Bargeldes als Zahlungsmittel und Vermögensform ohne Obergrenzen und den Erhalt der Cent- und Euro-Bargeldmünzen in ihrem aktuellen Bestand vorsehen.

"Die Verweigerung ist der Beweis dafür, dass Nehammer sich in der Bargeldfrage in der eigenen Partei und gegenüber den Grünen nicht durchsetzen kann oder will. Das zeigt, dass Versprechen der ÖVP nichts wert sind", meinte Kickl in einer Stellungnahme gegenüber der APA. Das Schnellschuss-Argument gehe ins Leere, weil in der Sondersitzung nur die Weichen für eine möglichst rasche Beschlussfassung im Rahmen der kommenden Plenarsitzungen gestellt werden sollten. Bis zu den Sitzungen gebe es genug Zeit für inhaltliche Vorbereitungen.

Für ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker ist die Forderung nach einer Sondersitzung "reine Show-Politik". Zu "ehrlicher, redlicher Politik" gehöre ein gut durchdachter Gesetzestext. Kickl wolle Neuwahlen provozieren, meinte er und verwies auf FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker, der erklärt hatte, sich den Regierungsvorschlag zum Thema ansehen zu wollen. "Bevor das überhaupt geschehen konnte, ist Parteiobmann Kickl aber bereits mit seiner Forderung nach einer Sondersitzung vorgeprescht", kritisierte Stocker.

FPÖ könnte nach Sommerpause selbst Sonder-Nationalrat zu Bargeld einberufen

Außerhalb der Tagung brauche man laut Geschäftsordnung des Nationalrates ein Drittel der Abgeordneten, um eine Sondersitzung einzuberufen, hieß es aus dem FPÖ-Parlamentsklub. Innerhalb einer Tagung sind dazu zwanzig Abgeordnete notwendig. Dass die FPÖ nach der Sommerpause des Nationalrats also alleine eine solche Sitzung erwirkt, liege im Bereich des Möglichen, sagte ein Sprecher zur APA. Wenn die Tagung wieder begonnen hat, werde man weitersehen.

(APA/Red)

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