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ÖVP-Bus wird echte Nightline

Foto: Wiener Linien
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Eine nächtliche rot-schwarze Kooperation ist am Donnerstagabend präsentiert worden: SP-Wirtschaftsstadtrat Sepp Rieder und VP-Landesobmann Johannes „Gio“ Hahn weihten die Verlängerung der Nachtbuslinie N71 ein.

Die Strecke quer durch mehrere Innenbezirke war in der Nacht bisher nur von „Gio’s Nightline“, einer VP-gesponserten Linie, bedient worden.

Ab 26. März wird der bisher zwischen Oper und Kaiserebersdorf verkehrende N71 um fünf Kilometer und 30 Haltestellen verlängert, und zwar zunächst für ein Jahr auf Probe. Er wird dann zwischen Oper und Alser Straße/Skodagasse auf Strecken des 59A und 13A unterwegs sein. Eingesetzt wird die neue Nightline in den Nächten vor Samstagen, Sonntagen und Feiertagen. Durch den Mehraufwand rechnen die Wiener Linien mit zusätzlichen Kosten von 120.000 Euro pro Jahr, so ein Sprecher.

Die Idee zur N71-Verlängerung geht auf eine Aktion der Wiener ÖVP zurück. Trotz Ablehnung durch Wiener Linien und SPÖ-Stadtregierung ließ sie unter dem Label „Gio’s Nightline“ auf Parteikosten Busse auf der Strecke des 13A quer durch die Beisl- und Studentenbezirke Wieden, Mariahilf, Neubau, Josefstadt und Alsergrund verkehren. Die Aktion lief von November 2004 bis Dezember 2005, und nach VP-Angaben wurden 25.000 Fahrgäste befördert. Rund 60.000 Euro habe man dafür investiert, so Hahn.

In der Frage, ob die jetzt getroffene Entscheidung deshalb als politischer Erfolg der ÖVP zu werten sei, gab sich SP-Politiker Rieder pragmatisch. „Mag sein, mag auch nicht sein – das ist nicht mein Thema“, betonte er. Wenn die neue Linie der Bevölkerung gefalle, helfe das der Stadtregierung. Im einjährigen Probebetrieb werde man eruieren, ob tatsächlicher Bedarf bestehe.

Rieder und ihn verbinde die Qualität, über Schatten springen zu können, streute Hahn seinem politischen Mitbewerber Rosen. „Das ist genau die nächtliche Öffi-Querverbindung, die im Nachtautobusnetz gefehlt hat“, unterstrich der VP-Chef.

Die VP-Bezirksvorsteherin der Wieden, Susanne Reichard, begrüßte am Donnerstag die Verlängerung des N71, der nun auch durch ihren Bezirk führen wird. Proteste der Anrainer wegen erhöhten Lärms erwarte sie jedenfalls nicht.

Das N71-Projekt ist Teil der Neukonzeption des gesamten Nachtbus-Netzes, die ebenfalls am 26. März starten soll. Es werde zahlreiche Detailveränderungen in der Streckenführung und einige neue Linien geben – etwa in Bereichen, die bei der vergangenen Netz-Erstellung noch nicht besiedelt waren, so der Wiener-Linien-Sprecher.

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