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Otto Habsburg feiert seinen 90.

Anlässlich der Feier des 90. Geburtstages von Otto Habsburg veranstaltete die Paneuropa-Union einen Festakt in der Wiener Hofburg.

„Es gibt ein Recht auf Europa. Europa ist für alle Europäer da.“ Dies betonte Otto Habsburg-Lothringen am Mittwoch in seiner Rede. Mit der nun anstehenden EU-Erweiterung um zehn Staaten zeigte sich der Jubilar sehr zufrieden. „Aber Europa ist noch nicht fertig. Wir haben noch ganz große Aufgaben vor uns“, betonte der Präsident der Internationalen Paneuropa-Union und langjährige Mandatar der bayerischen CSU im Europaparlament, dessen Alterspräsident er auch war.

Jenen Länder, die bestimmte Kriterien erfüllen, dürfte die bereits geöffnete Tür nicht wieder zugeschlagen werden, „wie dies einige Demagogen bei uns wollen“. Das Recht auf Europa müsse endlich von allen anerkannt und es müsse eine greifbare Sicherheit für alle geschaffen werden. Namentlich nannte der Sohn des letzten österreichischen Kaisers Rumänien, Bulgarien, die Ukraine, Malta, Albanien, Kroatien, Montenegro, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien und Moldawien („das noch immer im Schatten des sowjetischen Imperialismus steht, aber sich tapfer wehrt“) als mögliche neue EU-Mitglieder. Auch Serbien dürfe man nicht vergessen. „Die Serben sind auch Europäer und wenn sie den Weg der Demokratie und des inneren Anstandes gehen“, würde für dieses Land ebenso der Weg offen sein, sagte Habsburg.

„Das Europa, das wir haben wollen, ist ein Europa der Subsidiarität.“ Dann könnten „die Großen nicht über die Kleinen drüberfahren“. In dieser Hinsicht müssten aber vielleicht noch einige „umerzogen“ werden. Klar sei, dass die Erweiterung Europa nur stärken könne. In diesem „prachtvollen Orchester“ würden sich für viele neue und bessere Dimensionen ergeben. Ein Problem vor dem man stehe, sei die Frage, wie man Europa vergrößern, zugleich aber die Freiheit erhalten könne. „Man kann nicht alles zu billigen Preisen haben“, sagte Habsburg darauf abzielend, dass mehr Ausgaben für die Sicherheit notwendig wären.

Die Laudatio vor 1.300 geladenen Gästen in der Wiener Hofburg, darunter Präsidenten, Regierungschefs und Repräsentanten von Königshäusern, sowie fast die gesamte österreichische Bundesregierung, hielten Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) und der Präsident des EU-Konvents, der ehemalige französische Staatspräsident Valery Giscard d’Estaing. Dank äußerte Habsburg allen voran an Schüssel, der „unglaublichen Mut“ gehabt habe und an die Bundesregierung „für all das, was sie geleistet hat“.

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