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Ostersonntag: Papst Franziskus spendet Segen "Urbi et Orbi"

Papst Franziskus spendet den Segen "Urbi et Orbi".
Papst Franziskus spendet den Segen "Urbi et Orbi". ©EPA
Vatikanstadt. Vor zehntausenden Gläubigen und Touristen hat am Sonntag Papst Franziskus auf dem Petersplatz in Rom den Segen "Urbi et Orbi" ("Der Stadt und dem Erdkreis") erteilt. Auf dem Platz hatte sich schon am frühen Morgen eine riesige Menschenmenge versammelt.
"Urbi et Orbi": Ostermesse 2015

Zuvor hatte der Papst die Ostermesse zur Auferstehung Christi gefeiert und seine Osterbotschaft verkündet. Die Messe wurde in zahlreiche Länder live übertragen.

Urbi et Orbi 2015

Den Segen spendet Franziskus im Video ab Minute 14:00

Bitte für Frieden in der Welt

Darin bat er um Frieden in den Krisen- und Konfliktgebieten in der Welt und Linderung für verfolgte Christen. “Vom auferstandenen Herrn erflehen wir die Gnade, nicht dem Stolz nachzugeben, der die Gewalt und die Kriege schürt, sondern den demütigen Mut zur Vergebung und zum Frieden zu haben”, sagte er. “Den siegreichen Jesus bitten wir, die Leiden unserer vielen Brüder und Schwestern zu lindern, die seines Namens wegen verfolgt werden”, ergänzte der 78-Jährige.

Einigung im Atomstreit “ein endgültiger Schritt”

Im Hinblick auf die Atomvereinbarung mit dem Iran sagte der Papst, er hoffe, dies sei “ein endgültiger Schritt in Richtung auf eine sicherere und brüderlichere Welt”. Er erinnerte an Krisen- und Konfliktgebiete wie Syrien, Irak, Libyen, den Jemen und die Ukraine.

Auch für Frieden im Heiligen Land betete das Kirchenoberhaupt. “Möge zwischen Israelis und Palästinensern die Kultur der Begegnung wachsen und der Friedensprozess wieder aufgenommen werden”, sagte er.

Mehr Demut gefordert

Franziskus forderte die Menschen zudem auf, sich gegenseitig mit Respekt und Demut zu begegnen. Er kritisierte die Haltung, “sich um jeden Preis durchzusetzen, zu wetteifern, sich zur Geltung zu bringen”. Den Segen und die Osterbotschaft verfolgten neben den Menschen auf dem Petersplatz auch Millionen Gläubige im TV und im Internet. Er ist der Höhepunkt der traditionellen Osterfeiern in Rom.

“Urbi et Orbi”: Der päpstliche Segen für alle

Der apostolische Segen “Urbi et Orbi” (Der Stadt und dem Erdkreis), den der Papst jedes Jahr am Ostersonntag spendet, ist eine der feierlichsten und weltweit bekanntesten Riten der römisch-katholischen Kirche. Offiziell kennt die Kirche den Segen seit dem 13. Jahrhundert.

Als Rom noch der Nabel der Welt war

Seine lateinische Formel erinnert aber an die Antike, als Rom als Mittelpunkt der Welt galt. Damals bildete sich unter den Herrschern ein Reichsbewusstsein heraus, das die Stadt Rom (urbs) mit dem Erdkreis (orbis) gleichsetzte.

Heute wird der Segen zu Weihnachten und Ostern erteilt sowie nach einer Papstwahl. Er muss vom Papst als Bischof von Rom und als Oberhaupt der Weltkirche selbst gespendet werden. Mit päpstlicher Erlaubnis können auch Kardinäle, Bischöfe oder Priester den Segen erteilen.

Pauschaler Sündenablass

Die Zeremonie auf dem Petersplatz ist mit einem Sündenablass für alle Menschen verbunden, die den Segen in gläubiger Haltung direkt in Rom aber auch am Radio oder am Fernsehen verfolgen. Auch deshalb ist der Segen sehr populär. (red/APA/dpa)

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