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Österreichs Gewerkschaftbund wächst weiter

Der ÖGB gewinnt weiter Mitglieder.
Der ÖGB gewinnt weiter Mitglieder. ©APA/HELMUT FOHRINGER (Symbolbild)
Im dritten aufeinanderfolgenden Jahr verzeichnete der ÖGB einen Anstieg der Mitgliederzahl.

Die am Montag bekannt gegebene Jahresstatistik zeigte, dass zum Ende des Jahres 2023 insgesamt 1.212.990 Menschen Mitglied in Österreichs Gewerkschaftsbund waren. Dies entspricht einem Anstieg um 1,1 Prozent im Vergleich zu 2022 und markiert den höchsten Stand seit 2019.

Österreichs Gewerkschaftbund: Vor allem GPA legt bei Mitgliedern zu

Insbesondere ausgeprägt war der Anstieg bei der größten einzelnen Gewerkschaft, der der Privatangestellten. Diese verzeichnete zum Ende des letzten Jahres fast 291.000 Mitglieder, was einem Anstieg von drei Prozent gleichkommt. An zweiter Stelle steht die Gewerkschaft der Beamten GÖD mit etwas mehr als 261.000, gefolgt von der aus den Metallarbeitern entstandenen Produktionsgewerkschaft Pro-Ge mit mehr als 230.000 Mitgliedern.

Die bei weitem kleinste unter den sieben Gewerkschaften stellt die der Postangestellten dar, die über 40.300 Mitglieder zählt. Dort betrug der Rückgang 1,5 Prozent. Die restlichen Unterorganisationen verzeichneten einen Anstieg zwischen 0,2 (Bau-Holz) und 1,1 Prozent (younion).

Erneutes Plus bei Mitgliedern in Österreichs Gewerkschaftsbund erfreut Katzian

In absoluten Zahlen war der Plus/Minus-Saldo mit 13.000 Personen positiv. Neu hinzugewonnen werden konnten gut 98.000 Personen. Das ist das größte Plus seit über 40 Jahren, wie Präsident Wolfgang Katzian in einer Aussendung erfreut feststellte. Der Anstieg sei ein gutes und wichtiges Zeichen, befand der Gewerkschaftschef. Gerade in Zeiten der Teuerung habe man bei den KV-Verhandlungen bewiesen, dass es nur mit kämpferischen Gewerkschaften faire Arbeitsbedingungen und gute Einkommen gebe.

Wie schon im Vorjahr gab es einen neuen Rekord beim Anteil der weiblichen Mitglieder. Dieser liegt nun bei 37,5 Prozent nach 37,1 Prozent 2022. Während es im öffentlichen Bereich - also bei GÖD und younion - sogar mehr weibliche als männliche Gewerkschaftsmitglieder gibt, ist der Anteil bei den arbeiter-dominierten Teilorganisationen sehr gering. Nur 3,7 Prozent der Bau-Holz- und 15,1 Prozent der Pro-Ge-Mitglieder sind Frauen.

Katzian hob auch das Interesse der Jugend hervor. Im vergangenen Jahr haben sich mehr als 9.000 Menschen unter 19 Jahren dem ÖGB angeschlossen.

Österreichs Gewerkschaftsbund seit 2016 mit großen Plus bei Mitglliedern

Insgesamt scheint der Gewerkschaftsbund in den vergangenen Jahren den Turnaround geschafft zu haben. Von 1984 bis inklusive 2015 hatte man in jedem Jahr Mitglieder verloren. Es ging in diesem Zeitraum von 1,67 Millionen auf 1,19 Millionen bergab. Anders ausgedrückt hatte man innerhalb von gut 30 Jahren fast eine halbe Million Mitglieder eingebüßt. Seit 2016 geht es nun einmal bergauf, einmal bergab, aber ohne größeren Sprünge. 2023 lag man wieder etwa beim Wert von 2010. Die höchste Zahl wurde übrigens im Jahr 1981 verzeichnet. Da waren 1,67 Millionen Menschen Gewerkschaftsmitglieder.

(APA/Red)

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