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Österreichische Belege in Sharon-Affäre

Gilad Sharon, der Sohn von Ariel Sharon, ist vom Distriktgericht Tel Aviv angewiesen worden, alle Unterlagen in der Korruptions-Affäre vorzulegen. Darunter auch BAWAG-Belege.

Über die österreichischen Bank für Arbeit und Wirtschaft (BAWAG) soll der in Südafrika lebende britische Staatsangehörige Kern 1999 einen Millionen-Dollar-Betrag an Gilad Sharon überwiesen haben soll. Es wird laut Medienberichten angenommen, dass Kern, der selbst keine Geschäfte über Israel laufen hat, nur als Strohmann für andere Geschäftsleute fungiert hat, die Interessen im israelischen Wirtschaftsleben haben.

Ungeachtet der Einsprüche von Gilad Sharon setzte das israelische Gericht fest, dass sich der Beschuldigte bemühen müsse, alle Dokumente, auch die, die sich nicht in seinem Besitz befänden, vorzulegen. Gegebenenfalls müsse er sie beschaffen. Das Gericht hielt fest, dass Sharon seine entsprechenden Bemühungen auch belegen müsse. Sharons Verteidiger kündigte umgehend Einspruch gegen die gerichtliche Verfügung beim Obersten Gerichtshof in Jerusalem an. Noch vor knapp zwei Wochen hatte sein Anwalt der Tageszeitung „Haaretz” mitgeteilt, falls Gilad dem Gericht die Dokumentation der Bank vorlegen müsse, werde er das tun.

Einer der gegen den israelischen Premier erhobenen Korruptionsvorwürfe bezieht sich auf die Zahlungen Kerns, mit denen illegale Wahlkampfspenden für Sharon aus dem Jahr 1999 zurückgezahlt werden sollten. Die israelische Opposition hatte von der Regierung im vergangenen Herbst Auskunft darüber verlangt, ob die Wiederherstellung vollwertiger diplomatischer Beziehungen zu Wien mit geschäftlichen Kontakten der Familie Sharon in Zusammenhang stehe. Die Fraktion der Arbeiterpartei hatte eine dringliche Anfrage an Sharon sowie an Außenminister Silvan Shalom gerichtet, um in Erfahrung zu bringen, ob die Regierung der Akkreditierung eines israelischen Botschafters nach Wien im „Tausch” für die österreichische Weigerung zugestimmt habe, in Sachen Sharon-Wahlkampf-Spendenaffäre Untersuchungen anstellen zu lassen.

Die israelische Polizei verfolgt nun eine weitere Spur zu einem Bankkonto in der Karibik, das in Verbindung mit der Familie Sharon stehen soll.

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