Österreich und Deutschland: Die letzten Bastionen des Bargelds?

Laut einer aktuellen YouGov-Umfrage im Auftrag von BearingPoint nutzen 73 % der Österreicher und 69 % der Deutschen regelmäßig Bargeld – deutlich mehr als in den meisten anderen europäischen Ländern.
Im Gegensatz dazu sind digitale Zahlungen in Ländern wie Finnland (89 %), Dänemark (76 %) und Schweden (75 %) bereits die bevorzugte Methode.
Zukunft des Bargelds: Wird es verschwinden?
Während europaweit 38 % der Befragten angeben, in den nächsten zehn Jahren wahrscheinlich auf Bargeld verzichten zu können, sind es in Österreich lediglich 19 %, in Deutschland 33 %.
Das zeigt: Bargeld bleibt für viele ein unverzichtbares Zahlungsmittel – sei es aus Gewohnheit, Datenschutzgründen oder Misstrauen gegenüber digitalen Alternativen.
Digitale Zahlungsmethoden auf dem Vormarsch
Trotz der Bargeldliebe zeichnet sich auch in Österreich und Deutschland ein Wandel ab. In Irland beispielsweise geben 40 % der Befragten an, dass sie Kartenzahlungen in Zukunft häufiger nutzen wollen. 39 % setzen verstärkt auf mobile Zahlungsformen per Smartphone oder Smartwatch.
Ein Blick auf Skandinavien zeigt, wie weit der Wandel fortgeschritten ist:
- Finnland: Nur 46 % nutzen noch regelmäßig Bargeld
- Dänemark: 35 %
- Schweden: 28 %
Der Vergleich zu 2022:

Warum halten Österreicher und Deutsche an Bargeld fest?
Mehrere Gründe erklären, warum Bargeld hier weiterhin so beliebt ist:
- Datenschutz: Keine digitale Spur hinterlassen
- Unabhängigkeit: Kein Risiko durch technische Probleme oder Netzwerkausfälle
- Kulturelle Prägung: Bargeld hat einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft
- Gewohnheit: Besonders ältere Menschen zahlen weiterhin lieber bar
Wird Bargeld zum Auslaufmodell?
Während Länder wie Schweden bereits über eine nahezu bargeldlose Gesellschaft diskutieren, bleibt die Zukunft in Österreich und Deutschland offen. Klar ist: Digitale Zahlungsmethoden gewinnen an Bedeutung, doch Bargeld ist hier noch lange nicht Geschichte.
(VOL.AT)