AA

Österreich kennt den Achtelfinalgegner - es kommt zum Duell mit der Türkei

©APA
Dank des 2:1-Siegs gegen Tschechien beenden die Türken Gruppe F auf Platz Zwei, als Dritter qualifiziert sich auch Georgien nach einem 2:0-Erfolg gegen Portugal sensationell fürs Achtelfinale.

Mit den beiden abschließenden Spielen in Pool F endete nicht nur die Gruppenphase der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland, es wurde im direkten Duell zwischen  Tschechien und der Türkei auch der Achtelfinalgegner der österreichischen Nationalmannschaft ermittelt. Theoretisch hatte zwar auch noch Georgien Chancen auf ein Aufeinandertreffen mit der Rangnick-Elf, die Georgier brauchten aber gegen Gruppensieger Portugal nicht nur einen Sieg, sondern gleichzeitig einen Sieg der Tschechen im Parallelspiel, der allerdings weniger hoch ausfallen dürfte als der eigene Erfolg.

Jetzt auf VOL.AT lesen

Das Hauptaugenmerk aus rot-weiß-roter Sicht lag also klar auf dem Spiel zwischen den Nachbarn Tschechien und der Türkei im Hamburger Volksparkstadion. Die Ausgangslage war klar, während die Türken einen Punkt fürs Weiterkommen brauchten, mussten die Tschechen unbedingt gewinnen, um im Turnier zu bleiben.

Mit Patrik Schick fehlte aber der gefährlichste Angreifer im Team des tschechischen Teamchefs Ivan Hasek, der Stürmer von Bayer Leverkusen nahm angeschlagen nur auf der Bank Platz. Dennoch starteten unsere Nachbarn engagiert in die Partie, Provod prüfte nach drei Minuten Keeper Günok mit einem abgefälschten Schuss.

Das erste Tor des Abends fiel allerdings in Gelsenkirchen, Kvaratskhelia brachte Underdog Georgien bereits in der zweiten Minute in Front. Die Portugiesen standen bereits als Gruppensieger fest und rotierten, mit Schlussmann Diogo Costa, Joao Palhinha und Cristiano Ronaldo standen im Vergleich zum zweiten Gruppenspiel nur drei Akteure erneut in der Startelf.

Hektisches Spiel

Aber wieder zurück nach Hamburg. Dort schwächten sich die Tschechen nach 20 Minuten selbst, Harak sah nach Foulspiel die zweite gelbe Karte und wurde damit des Feldes verwiesen. Vor allem über die erste gelbe Karte muss sich der Fiorentina-Akteur besonders ärgern, diese war völlig unnötig. Erwähnenswert: Es war dies die erste gelb-rote Karte im Turnierverlauf, im Eröffnungsspiel hatte der Schotte Porteous glatt Rot gesehen. Auf Seiten der Türken hatte Yildiz dann Glück, nicht auch vorzeitig unter die Dusche geschickt zu werden. Denn nachdem der Spieler von Juventus Turin nach hartem Einsteigen zunächst gelb gesehen hatte, ging bei einem Luftkampf mit Coufal der Ellbogen eindeutig gegen den Kopf, bei konsequenter Regelauslegung hätte der rumänische Schiedsrichter Kovacs hier ebenfalls erneut den gelben Karton zeigen müssen.

Fußball wurde während der verbleibenden Spielzeit in Hälfte eins kaum mehr gespielt, das Geschehen war geprägt von unzähligen Fouls und dementsprechenden Unterbrechungen. Die Tschechen fanden trotz Unterzahl noch eine gute Einschussgelegenheit vor, Jurasek konnte Günok allerdings nicht überwinden (45.). So ging es mit dem torlosen Remis in die Halbzeitpause, im Parallelspiel führte Georgien gegen Portugal zum selben Zeitpunkt weiterhin mit 1:0.

Sechs Minuten nach Wiederbeginn nahm die Türkei dann vermeintlich endgültig Kurs auf das Achtelfinal-Duell gegen Österreich. Nachdem der tschechische Keeper Stanek zunächst noch gegen Yuksek bravourös abwehren konnte, war er unmittelbar danach gegen den Schuss von Calhanoglu machtlos. Ganz bitter, der Schlussmann verletzte sich bei der ersten Parade derart schwer an der Schulter, dass er ausgewechselt werden musste.

Es lief Minute 66, da schlug Tschechien aber zurück. Nach einem Einwurf konnte Chory die Kugel zunächst nicht im Tor unterbringen, den Abpraller verwertete dann allerdings Kapitän Soucek zum Ausgleich – 1:1. Der VAR checkte die Szene und war nach relativ langer Überprüfung mit der Entscheidung des Schiedsrichters einverstanden.

Entscheidung in der Nachspielzeit

Trotz numerischer Überlegenheit gelang es den Türken nicht, das Geschehen auf dem Rasen zu beruhigen. Überhaupt war die Partie noch hektischer geworden, insgesamt 16 (!!!) gelbe Karten wurden an diesem Abend verteilt. In der Nachspielzeit folgte schließlich die Erlösung für die Kicker mit dem Halbmond auf dem Trikot, Tosun erzielte den umjubelten 2:1-Siegtreffer.

Damit fixiert die Türkei Gruppenplatz zwei und das Duell mit Österreich. Das letzte Achtelfinalspiel findet kommenden Dienstag in Leipzig statt. Allerdings müssen die Türken dann auf den gelbgesperrten Kapitän Calhanoglu verzichten.

Georgien schafft Sensation

Unterdessen war Georgien im Parallelspiel durch einen verwandelten Elfmeter von Mikautadze mit 2:0 in Führung gegangen (57.) und dies war gleichzeitig auch der Endstand in dieser Partie. Damit gelingt den „Dschwarosnebi“ die Sensation, mit vier Zählern steht der vielleicht größte Underdog bei dieser EM als Gruppendritter in der K.O.-Runde. Ein historischer Erfolg für Trainer Willy Sagnol und das Team aus Vorderasien! Für Tschechien ist das Turnier als Gruppenletzter nach dem heutigen Abend beendet.

Beide Liveticker zum Nachlesen

  • VIENNA.AT
  • Fußball-EM vol
  • Österreich kennt den Achtelfinalgegner - es kommt zum Duell mit der Türkei