Die Frauensprecherin der Grünen, Judith Schwentner, bezeichnete die Ergebnisse im Gespräch mit der APA als “Katastrophe”, die sofortige Maßnahmen erfordere. In den letzten vier Jahren ist Österreich im Report kontinuierlich zurückgefallen, 2006 hatte es noch Platz 26 belegt. Bewertet werden in der Studie der Grad der Gleich- bzw. Ungleichstellung der Geschlechter auf einer Skala von null bis 100 Prozent – Österreich erreichte seinen 42. Rang mit insgesamt 70 Prozent. Herangezogen werden dabei vier Bereiche: wirtschaftliche Partizipation und Chancengleichheit, Bildungsniveau, politische Teilhabe, Gesundheit und Lebenserwartung.
Besonders schlecht bestellt ist es in Österreich um die Gleichstellung der Frauen im Bereich wirtschaftliche Teilhabe und Chancen, hier liegt Österreich mit 57 Prozent auf Platz 103. Das liegt vor allem an der ungleichen Entlohnung (Stichwort: Einkommensschere) und den schlechten Aufstiegschancen von Frauen.
Schwentner spricht von einer “katastrophalen Situation” und ortet “dringenden Handlungsbedarf”. Sie verlangte u.a. verpflichtende Transparenz bei Frauen- und Männereinkommen und eine “beinharte Koppelung von Wirtschaftsförderungen an Frauenquoten”.
Im internationalen Vergleich in Sachen Gleichstellung von Frauen belegt Island den ersten Platz. Norwegen hat seine Spitzenposition aus dem Vorjahr verloren und findet sich nun an dritter Stelle. Am schlechtesten abgeschnitten hat von den 134 untersuchten Ländern der Jemen, Österreich liegt mit Platz 42 im Mittelfeld. Völlige Gleichstellung hat aber bisher kein Land erreicht.