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Oscar-Verleihung: Pralinen und Lachs für Austro-Euphorie

©APA
"Die Österreicher werden heuer einen Oscar gewinnen." Die im breiten Kärntner Dialekt und mit noch breiterem Grinsen formulierte Prognose von Starkoch Wolfgang Puck mag angesichts von drei österreichischen Nominierungen nicht sonderlich gewagt erscheinen.
Wolgang Puck versüßt die Oscar-Nacht.

Aber dem 60-jährigen Promi-Küchenchef, der seit 16 Jahren das Menü für die Oscar-Feier erstellt, bereitete es am Donnerstag bei der Präsentation der ersten Köstlichkeiten sichtlich Freude, immer wieder auf seine Landsleute – und vor allem Christoph Waltz – angesprochen zu werden.

Ob die Österreicher nach dem Gouverneursposten und ihm als Vorreiter in Essensbelangen sich nun vollends anschickten, Hollywood zu übernehmen, beantwortete Puck – zwischen Pralinen und Oscar-Torte – nur mit einem lauten Lachen. Der Koch, der einst mit dem Celebrity-affinen “Spago” in Beverly Hills berühmt wurde, gilt mittlerweile selbst als Attraktion im Vorfeld der Academy-Awards-Gala. Während am roten Teppich noch fleißig gewerkt wird, serviert er etwa den Journalisten im Zelt nebenan kleine Lachs-Oscars und Mini-Kobe-Burger.

Nach der Zeremonie am Sonntag erwartet die 1.600 Gäste am Governor’s Ball – der übrigens nichts mit Gouverneur Arnold Schwarzenegger, sondern mit dem Direktorium der Academy zu tun hat – ein Hühnerragout mit Gemüse im Teig und schwarzen Trüffeln. Und als Dessert werden Schoko-Oscars mit 24-Karat-Goldstaub gereicht. Was verlockend klingt, entzieht sich der Journaille schnell wieder beim Verlassen des Zelts: Dort wartet nur eine ganz normale Staubschicht auf den schützenden Plastikplanen vor dem Kodak Theatre.

Die Vorbereitungen für die 82. Oscar-Gala sind noch in vollem Gange, der Hollywood Boulevard vor dem Kodak Theatre ist bereits abgesperrt und von allerlei Aufmerksamkeitssüchtigen und Neugierigen bevölkert. Da hängt etwa Spiderman im Regen von einer Ampel herunter, dort breitet Batman in strahlendem Sonnenschein seine Flügel aus, und auf der anderen Straßenseite geht Darth Vader spazieren. So abwechslungsreich das Treiben vor Ort, so wechselhaft gebärdet sich das Wetter – sehr zur Freude der zahllosen Souvenirläden.

Während der kurzen Regenschauer kann man z.B. Fake-Oscars für die beste Freundin oder den besten Boss erwerben, zum Aufstellen oder für die Magnetwand, in Mini-Ausführung oder in Überlebensgröße. Wenn auch nicht ganz Los Angeles, so verwandelt sich zumindest sein berühmtester Stadtteil dieser Tage völlig in ein Refugium für Oscar-Fans – nicht zuletzt für jene aus Österreich. “Für uns ist das einfach toll”, schwärmt auch Generalkonsulin Karin Proidl im APA-Gespräch, “gerade für die österreichische Community in Los Angeles.”

Proidl, die am Sonntag gemeinsam mit dem österreichischen Handelsbeauftragten Rudolf Thaler eine eigene Viewing Party veranstaltet, drückt natürlich allen drei Nominierten – Christoph Waltz, Michael Haneke und Christian Berger – die Daumen. Sollten alle drei möglichen Oscars nach Österreich gehen, “kommen wir aus der Euphorie aber gar nicht mehr raus”, fürchtet die Konsulin. Vielleicht wird dann ja in Los Angeles aber zumindest nicht mehr nur gescherzt, ob denn nun eigentlich Schwarzenegger oder Puck das schlechtere Englisch spricht…

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