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Oscar-Mode 2003

In ihrer Unsicherheit, welche Mode einer Oscar-Verleihung in Kriegszeiten angemessen ist, sind viele Hollywood-Stars auf Nummer Sicher gegangen.

Schwarz dominierte die Gala der 75. Academy Awards in der Nacht zum Montag in Los Angeles. Streng zurückgekämmte Haare und auffälliger, aber nur selten protziger Schmuck vervollständigten ein Bild, das Bescheidenheit ausdrücken sollte, ohne dabei auf Glamour verzichten zu wollen. Doch die Mode spielte in diesem Jahr bei weitem nicht die Rolle wie in der Vergangenheit. Ohne den roten Teppich, jenen von den Veranstaltern als Tribut an den Irak-Krieg geopferten „Laufsteg“, gerieten die Kleider zur Nebensächlichkeit.

Die Reihe der Schwarz-Trägerinnen war lang. An ihrer Spitze stand Nicole Kidman – in einem drapierten Kleid mit einem schrägen Träger und losen herab fallenden Schals. Julia Roberts dekorierte das V- Dekolleté ihres Neckholder-Modells mit einer dezenten Goldkette. Die schwangere Catherine Zeta-Jones nahm ihren Oscar in einem Kleid von Versace entgegen, bei dem Schwarz auf ein nur um Nuancen helleres Braun trifft und das mit bronzefarbenen Kristallen und Perlen teilweise bestickt war. Andere wie etwa Salma Hayek, deren Ensemble von der amerikanischen Designerin Carolina Herrera stammt, bevorzugten den Kontrast aus Schwarz und Weiß.

„Für mich waren die Kleider in Beige eine gelungene Alternative, nachdem sich laute Töne auf Grund der politischen Situation von selbst ausschlossen“, fand Sandra Steffens, Modechefin der in Hamburg erscheinenden Illustrierten „Gala“. Ihr persönlicher Favorit war dabei das gold-beigefarbene, asymmetrische Kleid von Halle Berry, das von Elie Saab entworfen wurde. Schon im vergangenen Jahr, als Berry den Oscar für die „Beste weibliche Hauptrolle“ erhielt, zeichnete der libanesische Designer für das Outfit der Schauspielerin verantwortlich und erlangte dadurch weltweite Berühmtheit.

Neben dem klassischen Schmuck stachen in diesem Jahr die symbolhaften Accessoires ins Auge, mit denen einige Schauspieler gegen den Krieg im Irak still protestierten. Eine Brosche aus zwei ineinander verschlungenen Friedenstauben schmückten zum Beispiel das Revers von Richard Gere oder Adrien Brody, das Top von Salma Hayek sowie die Robe von Geena Davies.

Viele Hollywood-Stars waren unsicher, ob sie unter diesen äußeren Umständen überhaupt an der Veranstaltung teilnehmen sollten. Will Smith etwa entschied diese Frage für sich mit einem „Nein“. Der britische Designer Ozwald Boateng hatte den Nominierten Daniel Day-Lewis in helles Grau gekleidet, während fast alle anderen Männer im traditionellen Schwarz aufliefen. Immer mehr, und gerade die Jüngeren, verzichten dabei auf den vollständigen Smoking, kombinieren ihn mit einer Krawatte und wählen stattdessen gleich einen Anzug.

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