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Osama bin Laden ist tot: Reaktionen

Israel hat sich erfreut über den Tod von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden gezeigt. "Israel ist nach der Liquidierung Bin Ladens in Freude mit dem amerikanischen Volk vereint", teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu am Montag mit.

Israel, Großbritannien und Bloomberg begrüßen Tod

Netanyahu gratuliere US-Präsident Barack Obama zu “diesem Sieg der Gerechtigkeit, der Freiheit und der gemeinsamen Werte der demokratischen Länder, die Seite an Seite gegen den Terrorismus gekämpft haben”, hieß es.

Auch Israels Präsident Shimon Peres erklärte, der Tod Bin Ladens sei ein “großer Erfolg, nicht nur für die USA, sondern auch für die freie Welt”. Nach Angaben des israelischen Außenministers Avigdor Lieberman wurde die israelische Botschaft in Washington eine halbe Stunde vor der offiziellen Ansprache Obamas über den Tod des Chefs des Terrornetzwerks informiert.

Großbritanniens Premierminister David Cameron erklärte, der Tod des Al-Kaida-Chefs bedeute eine “große Erleichterung für die Menschen überall auf der Welt”. Es sei ein “großer Erfolg, dass er gefunden wurde und nicht mehr in der Lage ist, seinen Feldzug des globalen Terrorismus fortzusetzen”, teilte Cameron mit. Bin Laden sei für die “schlimmsten terroristischen Gräueltaten verantwortlich, die die Welt gesehen hat”. Unter den tausenden Toten seien auch viele Briten gewesen. Er gratuliere Obama und den für die Aktion Verantwortlichen, fügte Cameron hinzu.

Der New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg bezeichnete den Tod von Terroristenchef Osama bin Laden als einen bedeutenden Sieg. Zugleich drückte er in der Nacht auf Montag die Hoffnung aus, dass die Entwicklung den Angehörigen der Opfer vom 11. September inneren Frieden bringe. “Die Tötung von Osama bin Laden verringert nicht das Leid, das die New Yorker und Amerikaner durch seine Hände erfahren haben”, erklärte Bloomberg. “New Yorker haben fast zehn Jahre auf diese Nachricht gewartet. Es ist meine Hoffnung, dass sie etwas inneren Frieden und Trost für all jene bringt, die ihre Lieben am 11. September 2001 verloren haben.”

Westerwelle erleichtert

Der deutsche Außenminister Guido Westerwelle hat mit Erleichterung auf den Tod von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden reagiert. “Osama bin Laden war einer der brutalsten Terroristen der Welt”, erklärte Westerwelle am Montag in Berlin. “Er hat das Leben von Tausenden unschuldigen Menschen auf dem Gewissen. Dass diesem Terroristen sein blutiges Handwerk gelegt werden konnte, ist eine gute Nachricht für alle friedliebenden und freiheitlich denkenden Menschen in der Welt.”

US-Präsident Barack Obama hatte am späten Sonntagabend (Ortszeit) in Washington mitgeteilt, der international gesuchte Al-Kaida-Chef sei von US-Spezialisten in seinem Versteck nahe der pakistanischen Hauptstadt Islamabad getötet worden. Bin Laden gilt als der Drahtzieher der Anschläge vom 11. September 2001 auf das World Trade Center in New York und das Verteidigungsministerium bei Washington. Er wurde seitdem von den USA gejagt.

Westerwelle warnte zugleich vor Racheakte von Extremisten. “Wir müssen weiter wachsam sein, denn es geht um unsere Freiheit und um unsere Sicherheit”, sagte er dem Bayerischen Rundfunk am Montag. “Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass jetzt, nachdem Osama bin Laden das Handwerk gelegt wurde, es andere Mittäter gibt, die noch einmal versuchen, ihre schrecklichen Taten in der Welt zu verbreiten.”

Auch der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, rechnet nach der Tötung bin Ladens mit terroristischen Vergeltungsschlägen gegen die USA und Pakistan. Der Tod bin Ladens bedeute in keinem Fall, “dass wir jetzt aufatmen können und davon ausgehen können, dass der Spuk (…) vorbei (ist)”, sagte der ehemalige deutsche Botschafter in Washington am Montag im Deutschlandradio Kultur. Er rechne vielmehr damit, dass das Terrornetzwerk Al-Kaida versuchen werde, sich an den Amerikanern und der pakistanischen Regierung zu rächen. Dies werde aber “eher nicht” in Deutschland geschehen, sondern andernorts auf der Welt: “Dort, wo vielleicht amerikanische Streitkräfte verwundbar sein könnten.”

Mit Osama bin Laden sei die Ikone und Symbolfigur des internationalen Terrorismus nicht mehr am Leben. “Wenn das eine gewonnene Schlacht sein sollte(…), dann ist das natürlich noch lange nicht der gewonnene Krieg”, betonte Ischinger. “Das ist nicht das Ende des internationalen Terrorismus.” Ob Al-Kaida tatsächlich durch den Verlust geschwächt werde, müsse man erst sehen.

Ischinger begrüßte die Ansprache von US-Präsident Barack Obama. Es sei außerordentlich wichtig, dass Obama gesagt habe, die USA kämpften gegen den Terrorismus und nicht gegen den Islam. Die Volksseele könne auch in den USA leicht zum Kochen gebracht werden, und Gedanken an Rache und Vernichtung seien dann nicht weit entfernt. Es sei wichtig für Rolle, Ansehen und Identität des Westens, dass “wir eben nicht einen Krieg mit dem Ziel der Vernichtung führen, dass es nicht um Rache geht”, sagte Ischinger.

Frankreich sieht “großes Ereignis”

Das französische Präsidialamt sieht im Tod von Osama bin Laden ein “großes Ereignis im weltweiten Kampf gegen den Terrorismus”. Frankreich würdige die Beharrlichkeit der USA, erklärte der Elysee-Palast am Montag in der Früh. Das Ende des Chefs der Al-Kaida bedeute aber nicht auch das Ende des Terrornetzwerkes selbst. Der Kampf müsse ohne Unterbrechung weitergeführt werden. Erst vergangene Woche waren bei einem Anschlag im marokkanischen Marrakesch 16 Menschen getötet worden, darunter acht Franzosen.

Auch Außenminister Alain Juppe warnte, dass die Gefahr von Anschlägen bestehen bleibe. “Der Kampf ist sicher noch nicht vorbei gegen die größte aller Feigheiten, den Angriff auf Unschuldige”, sagte Juppe im Radio. Den Tod Bin Ladens bezeichnete er als “Sieg aller Demokratien, die gegen diese schreckliche Geißel des Terrorismus kämpfen”.

Der italienische Außenminister Franco Frattini feierte den Tod des Al-Kaida-Chefs als einen “großen Sieg für die USA und für die ganze internationale Gemeinschaft” im Kampf gegen den Terrorismus. Es sei ein Sieg der freien und demokratischen Welt über das Böse, erklärte Frattini am Montag in Rom. Zwar dürfe man in der Wachsamkeit im Kampf gegen den Terror nicht nachlassen. “Doch ist es nun möglich, mit größerem Vertrauen in die Zukunft zu sehen.” Auch Verteidigungschef Ignazio La Russa begrüßte den Erfolg Washingtons, der eine Warnung an jedewede Form des Terrorismus sei.

US-Präsident Barack Obama hatte am Sonntagabend bekanntgegeben, dass Osama bin Laden von einem US-Spezialkommando in Pakistan getötet worden sei. (APA)

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