Ortstaxe wird erhöht: Urlaub in Wien und anderen Städten ab 2026 teurer
Die Bundeshauptstadt zählt zu den beliebtesten Reisezielen Europas: Schloss Schönbrunn, der Stephansdom, klassische Konzerte und Kaffeehauskultur ziehen jährlich Millionen Besucherinnen und Besucher an. Doch der Aufenthalt in Wien wird ab 2026 teurer. Die Stadtverwaltung hat angekündigt, die Ortstaxe – auch als Nächtigungstaxe bekannt – anzuheben. Statt bislang 3,2 Prozent des Netto-Übernachtungspreises soll ab 1. Juli 2026 ein Satz von 5 Prozent gelten. Ein Jahr später, also ab Juli 2027, wird der Beitrag nochmals auf insgesamt 8 Prozent erhöht.
Ursprünglich war sogar eine deutlich radikalere Anhebung geplant. Medienberichten zufolge hätte die Ortstaxe bereits ab Dezember 2025 auf 8,5 Prozent steigen sollen – eine mehr als doppelte Erhöhung. Nach starker Kritik lenkte die Stadtregierung jedoch ein und verschob die Umsetzung, um der Tourismusbranche mehr Planungssicherheit zu geben.
Wirtschaft und Hotellerie reagierten mit Kritik
Vor allem die heimische Hotellerie zeigte sich überrumpelt. Viele Betriebe hatten ihre Angebote bereits für das kommende Jahr kalkuliert und befürchteten nun, auf den Mehrkosten sitzen zu bleiben. Auch die Wirtschaftskammer Österreich (WKO) übte Kritik. In der Folge kam es zu Gesprächen zwischen der zuständigen Stadträtin Barbara Novak (SPÖ), der Wirtschaftskammer Wien und der Österreichischen Hoteliervereinigung. Das Ergebnis: Die Erhöhung bleibt, wird aber gestaffelt eingeführt.
Als Begründung führt die Stadt nicht nur die gestiegenen Lebenshaltungs- und Betriebskosten an, sondern auch notwendige Investitionen in die touristische Infrastruktur. So sollen unter anderem die Einnahmen aus der Ortstaxe dazu beitragen, das Angebot für Gäste weiterhin attraktiv zu gestalten – etwa durch bessere Verkehrsanbindungen oder neue Kulturinitiativen.
Zusätzliche Einnahmen für die Stadt
Allein im Jahr 2024 spülte die Ortstaxe rund 11 Millionen Euro in die Kassen der Stadt Wien. Durch die nun beschlossene Erhöhung rechnet man mit einem kräftigen Einnahmenplus: Die Wirtschaftskammer prognostiziert Mehreinnahmen von rund 69 Millionen Euro. Gelder, die direkt in städtische Tourismus- und Infrastrukturprojekte fließen sollen.
Auch andere Städte ziehen nach
Wien ist nicht die einzige Stadt, die an der Ortstaxe-Schraube dreht. Innsbruck hat die Abgabe bereits Mitte 2025 auf drei Euro pro Nacht erhöht. Und auch hier erfolgt eine stufenweise Erhöhung: Im Mai 2026 soll der Betrag auf vier Euro steigen.
Vignette wird ebenfalls teurer
Wer mit dem Auto nach Österreich reist, muss sich ab 2026 nicht nur auf höhere Nächtigungskosten einstellen, sondern auch auf eine teurere Vignette. Details zu den neuen Preisen sind noch nicht final bekannt, fest steht aber: Die Kombination aus teurer Ortstaxe und Vignette macht den Österreich-Urlaub künftig spürbar kostspieliger.
(VOL.AT)