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Orthodoxe Christen feiern Osterfest

Mehr als 200 Millionen Gläubige in aller Welt haben am Sonntag das orthodoxe Osterfest gefeiert. Papst Benedikt XVI. wünschte den Orthodoxen frohe Ostern und sandte Friedenswünsche.

Der ökumenische Patriarch Bartholomäus I. beklagte in seiner Osterbotschaft in Istanbul Gewalt und Fanatismus sowie die Zerstörung der Natur.

Bartholomäus sagte, viele Politiker seien zu feige, um gegen Gewalt und Zerstörung vorzugehen. Als er um Mitternacht die Auferstehung Christi verkündete, läuteten die Glocken der Kathedrale von St. Georg. An der Feier nahmen zahlreiche Pilger aus dem benachbarten Griechenland teil.

In Jerusalem feierten tausende Menschen in der Osternacht die so genannte Feuerzeremonie in der Grabeskirche. An einer Flamme, die nach Überzeugung vieler Gläubiger durch ein Wunder entfacht wurde, zündeten die Pilger ihre eigenen Fackeln und Kerzen an. Wegen der angespannten Lage im Nahen Osten herrschten strenge Sicherheitsvorkehrungen. Viele Menschen mussten stundenlang warten, bevor sie in die Jerusalemer Altstadt eingelassen wurden.

Gläubige sehen in der gut 1.200 Jahre alten Zeremonie ein Zeichen der Verbundenheit der rund 200 Millionen orthodoxen Christen. Der Ursprung der so genannten heiligen Flamme wird von den Kirchenpatriarchen streng geheim gehalten. Viele Gläubige sind jedoch sicher, sie entstehe jedes Mal in der Osternacht in der Grabkammer als Zeichen Jesu, dass er seine Anhänger nicht vergessen habe. Die Grabeskirche wurde an der Stelle errichtet, wo sich nach christlichem Glauben die Stätte der Kreuzigung und der Grablegung von Jesus Christus befand.

An einem Strand in Rumänien versammelten sich am Sonntag mehr als 10.000 orthodoxe Christen zu einer Messe unter freiem Himmel. Zu der zweistündigen Osterfeier in Mangalia am Schwarzen Meer, die live im Fernsehen übertragen wurde, reisten Gläubige aus dem ganzen Land an. Tausende weitere feierten das Osterfest in Kirchen. In der südwestlichen Ortschaft Rast fand die Messe wegen des Donau-Hochwassers in einem Zelt statt. Rast ist fast vollständig überschwemmt, hunderte Bewohner wurden obdachlos.

An einer Messe des russisch-orthodoxen Patriarchen Alexi II. in Moskau nahmen ebenfalls tausende Gläubige teil, darunter Präsident Wladimir Putin und Ministerpräsident Michail Fradkow. Der serbische Patriarch Pavle rief in seiner Osterbotschaft zu Frieden im Kosovo auf und sprach sich gegen Abtreibungen aus. Auch in der Ukraine, in Mazedonien und in Griechenland feierten Zehntausende das orthodoxe Osterfest.

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