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ORS-Geschäftsbericht: Weniger Flüchtlinge, weniger Gewinn

ORS spürt das Ende der Flüchtlingskrise.
ORS spürt das Ende der Flüchtlingskrise. ©APA
Erstmals veröffentlichte ORS einen Geschäftsbericht für den deutschsprachigen Raum. Der Flüchtlingsbetreuer kämpft mit den rückläufigen Flüchtlingszahlen.

Seit 2012 betreut ORS Österreich im Auftrag der Republik alle Asylsuchende in Bundesbetreuung. Bis 2018 war das Schweizer Unternehmen neben der vom Land beauftragten Caritas auch in Vorarlberg präsent. Über seinen Umsatz und Gewinn spricht das Unternehmen eher ungern, wie auch der neue Geschäftsbericht zeigt: Auf immerhin 48 Seiten wirbt man für das eigene Angebot. Für die Darstellung der Geschäftszahlen braucht man dabei gerade einmal 12 Zeilen, von denen nur eine einzelne auf Österreich eingeht.

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Rückläufiger Millionengewinn

In Verbindung mit früheren Presseaussendungen zeichnen diese dennoch ein aussagekräftiges Bild vom Abebben der Fluchtbewegungen. So ist der Umsatz in Österreich seit 2016 wieder rückläufig, wenn auch noch höher als vor der Flüchtlingswelle. Der Gewinn ist jedoch stark rückläufig: 2017 machte man immerhin allein in Österreich noch einen Gewinn von 1,9 Millionen Euro. 2018 machte der Gesamtkonzern gerade einmal noch 1,3 Millionen Franken Gewinn, Zahlen für die einzelnen Länder werden nicht angegeben.

Umsatz sinkt seit 2016

Der Umsatz ging im selben Zeitraum in Österreich von 68 Millionen auf 47 Millionen Euro (51,2 Millionen Franken) zurück. Dabei betont ORS oft die vergleichsweise niedrige Umsatzrendite: Diese ist seit 2014 rückläufig und lag 2017 für Österreich bei 2,8 Prozent des Umsatzes. Ein ähnliches Bild zeichnet sich auch in der Schweiz.

Personalabbau und Umorientierung

Verbunden ist dies mit einem starken Personalabbau. So seien laut Schweizer Medienberichte allein in der Eidgenossenschaft 30 Prozent der Stellen abgebaut worden. In Österreich steht eine Umorientierung bevor: Ab 2020 übernimmt wieder der Bund die Betreuung der Flüchtlinge, ORS Österreich will sich daher künftig auf die Integration anerkannter Asylwerber konzentrieren.

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