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"Orgasmus-Päpstin": Diese Lehrerin kämpft jetzt gegen ihre fristlose Entlassung

©Screenshots: TikTok/@monikarahelring1
In ihrer Freizeit gibt die entlassene Volksschullehrerin und selbst ernannte "Orgasmus-Päpstin" aus Oberösterreich Seminare.

Die Bildungsdirektion Oberösterreich hat eine Volksschullehrerin entlassen, weil diese unter dem Profilnamen "Orgasmus-Päpstin" offenbar in sozialen Medien Ratschläge für ein erfülltes Sexualleben gibt. Das Vertrauen in die Pädagogin sei durch dieses nebenberufliche Engagement nicht mehr gegeben gewesen, bestätigte die Bildungsdirektion einen Bericht der "Oberösterreichischen Nachrichten".

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Bildungsdirektor Alfred Klampfer begründetet die - laut "OÖN" bereits vor Weihnachten ausgesprochene - Entlassung damit, dass "nach Einbeziehung der Beteiligten und der erforderlichen Erhebungen sowie nach reiflicher Prüfung diese Entscheidung gefällt worden ist". Laut einschlägiger Gesetze habe eine Pädagogin in ihrem gesamten Verhalten darauf zu achten, dass "das Vertrauen der Allgemeinheit in die sachliche Wahrnehmung ihrer dienstlichen Aufgaben erhalten bleibt", hieß es in der schriftlichen Stellungnahme weiter. Dies sei im Fall jener Lehrerin nicht mehr gegeben gewesen.

Anwalt eingeschaltet

Die Betroffene hat inzwischen einen Anwalt beauftragt, gegen ihre Entlassung gerichtlich vorzugehen: "Ich hätte mir gedacht, dass auch die Bildungsdirektion im 21. Jahrhundert doch eine Spur aufgeklärter ist", wird der Anwalt von den "Oberösterreichischen Nachrichten" zitiert.

"Ich bekomme auf meinen Social Media-Kanälen sehr viele positive Reaktionen. Auch viele Fragen sind dabei, die ich so gut es geht, beantworte", wird Ring vom "Kurier" zitiert und sagt weiter: "Ich werde ja zukünftig Seminare anbieten, ich muss schließlich Geld verdienen, ich habe aufgrund der Entlassung kein Einkommen", berichtet sie gegenüber dem "Kurier" zu ihrer aktuellen Situation.

Prozess am Arbeitsgericht

Anwalt Arthofer kündigte an, dass er bei der ersten Verhandlung am 6. Februar vor dem Linzer Arbeitsgericht die vollständige Rücknahme der Entlassung fordern wird. Ring wird darauf hinweisen, dass sie in ihren Internetforen keine pornografischen oder anstößigen Angebote macht, sondern stattdessen Tipps und Anleitungen für eine gesunde und aktive Sexualität gibt. Sie kämpft dafür, dass dieses Thema enttabuisiert wird, hat jedoch immer darauf geachtet, ihre Freizeitaktivitäten von ihren Schülern fernzuhalten. (VOL.AT, APA)

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