Am Rande der internationalen Tagung über Schleppung und Ausbeutung von Jugendlichen in Wien sprach Norbert Ceipek, Leiter der Drehscheibe für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, heute, Freitag, von einer dramatischen Zunahme der organisierten Kinder- und Jugendkriminalität in der Bundeshauptstadt.
Seit Anfang März sind 120 Kinder und Jugendliche an Ceipeks Einrichtung überstellt worden, nachdem sie zuvor von der Polizei im Zusammenhang mit Diebstählen aufgegriffen worden waren. Deutlich mehr als im Vorjahr. Bulgarische Mädchen zwischen acht und zwölf Jahren würden die hauptsächliche Klientel stellen.
Verstärkte Zusammenarbeit mit Bulgarien gefordert
Die eigentliche Problematik beginnt für Ceipek bei den Drahtziehern. Diese Kinder sind in Begleitung von Verwandten oder Erwachsenen, die eine notarielle Beglaubigung der Eltern vorweisen können, dass die Buben oder Mädchen in ihrer Obhut stehen.
Sie würden unter Androhung von Schlägen aber auch tatsächlicher Misshandlungen in einem Ausmaß eingeschüchtert, dass es unmöglich sei, eine Gesprächsbasis herzustellen. Zudem würden die Kinder unmittelbar nach Überstellung in die Drehscheibe davon laufen. Der Beamte forderte eine verstärkte Zusammenarbeit mit den bulgarischen Behörden und lobte dabei die entsprechenden Kontakte zu Rumänien.
Redaktion: Magdalena Zotti