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Organisation IOM holte Ausländer aus Bürgerkriegsland Jemen

Immer mehr Ausländer verlassen fluchtartig das Bürgerkriegsland Jemen. Mit dem jüngsten Evakuierungsflug seien 148 Bürger aus 13 Staaten von Sanaa aus in die sudanesische Hauptstadt Khartum gebracht worden, teilte die Internationale Organisation für Migration (IOM) am Mittwoch mit. Von Khartum aus könnten sie in ihre Heimatländer weiterreisen.


Dieser inzwischen zweite Rettungsflug der IOM für Ausländer sei am Dienstag erfolgt, der erste bereits am vergangenen Sonntag, erklärte die Hilfsorganisation. Viele der Ausländer – unter anderem Amerikaner, Äthiopier, Briten, Deutsche, Kanadier, Schweden und Tunesier – hätten zuvor tagelang auf dem Flughafen in Sanaa ausgeharrt.

Laut Außenministerium lebt nur “eine Hand voll” österreichischer Staatsbürger im Jemen. Dabei handle es sich um Personen mit jemenitischem Pass oder familiären Bindungen im Land. Keine dieser Personen wolle den Jemen verlassen. Daran habe sich in den vergangenen Tagen bis heute nichts geändert, sagte ein Sprecher der APA am Mittwoch.

Die deutsche Regierung prüfe laut einem Bericht der “Süddeutschen Zeitung” vom Dienstagabend, ob und wie sie 90 Deutsche aus dem umkämpften Jemen ausfliegen könne. Inzwischen werde demnach auch eine Evakuierung durch die Bundeswehr geprüft. Diese solle aber nur eingesetzt werden, wenn die Rettung nicht auf zivilem Weg möglich sei. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters informierte das Auswärtige Amt am Dienstag auch die außenpolitischen Obleute der Bundestagsfraktionen über den Stand der Planungen.

Unter Berufung auf Regierungskreise berichtet die “SZ”, seit Beginn der Luftangriffe im Jemen Ende März meldeten sich täglich Deutsche und ihre Familienangehörigen, die sich zuvor nicht bei der im Februar geschlossenen Botschaft registriert hatten. Ihre Zahl habe zwischenzeitlich bei 150 Personen gelegen. Mehr als 50 von ihnen habe man schon bei der Ausreise geholfen. Sie seien auf Schiffen und Flugzeugen aus Indien, Russland, China, Frankreich und Pakistan aus dem Land gebracht worden. Bei den Bemühungen gehe es aber auch um die Rettung anderer im Jemen möglicherweise gefährdeter Europäer.

IOM sei bisher von 38 Staaten gebeten worden, bei der Ausreise ihrer Bürger aus dem Jemen behilflich zu sein, teilte der Direktor der Organisation für Nothilfeoperationen, Mohammed Abdiker, in Sanaa mit.

Nach Schätzungen der IOM könnten bis zu 16.000 Ausländer im Jemen gestrandet sein. Weitere Evakuierungsflüge seien geplant, darunter einer am Donnerstag von Sanaa in die äthiopische Hauptstadt Addis Abeba.

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