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ORF: Viele Wiederholungen

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Programm-Wiederholungen sind in. Diese Tendenz stellt der Programmbericht der deutschen Medienwächter fest, der jährlich im Auftrag der Landesmedienanstalten durchgeführt wird.

Erstmals wurden auch Österreich und die Schweiz in die Erhebung einbezogen – das Ergebnis: Der ORF lag mit einer Wiederholungsquote von 28 Prozent deutlich vor den deutschen Sendern und vor ATV.

Besonders weit hinten platzierte sich der ORF dagegen beim Anteil an Nachrichten und so genannten fernsehpublizistischen Sendungen – und zwar noch hinter den deutschen Privatsendern.

Mehr kurzfristige Wiederholungen als der ORF zeigt nur das Schweizer SF1 mit 31 Prozent, während ARD lediglich elf Prozent seiner Sendungen wiederholt und das ZDF 13 Prozent – genauso viel wie der österreichische Privatsender ATV. In Summe haben aber fast alle Sender den Anteil von kurzfristigen Wiederholungen, das heißt Sendungen, die noch am selben Tag oder innerhalb einer Sendewoche ein weiteres Mal gezeigt werden, erhöht.

Die Programmanalyse wurde im Jahr 2006 – also noch vor der ORF-Programmreform – durchgeführt. Dass der Trend zu Wiederholungen beim ORF aber anhält, zeigt sich zum Beispiel bei „Mitten im Achten“, das seit kurzem um 9.55 Uhr ein zweites Mal zu sehen ist. Geht es nach ORF-Magazinchef Johannes Fischer, soll auch „Wie bitte?“ demnächst nach Mitternacht noch einmal zu sehen sein.

Magere Infos

Ein magere Performance lieferte im Vergleich der deutschen Medienwächter die ORF-Information ab. Der Anteil der fernsehpublizistischen Sendungen, also Nachrichten, Magazine, Reportagen etc. lag bei 25 Prozent und damit nicht nur weit unterhalb der öffentlich-rechtlichen Programme in Deutschland und der Schweiz, sondern auch unterhalb der Vergleichswerte der meisten Privaten.

Im Vergleich: Bei der ARD lag der Anteil an Fernsehpublizistik bei 43,3 Prozent, das ZDF wartete sogar mit 53,6 Prozent auf. RTL zeigte 39,5 Prozent, Sat.1 35,2 Prozent und Pro7 30,8 Prozent solcher Sendungen. Weit abgeschlagen kam ATV auf fünf Prozent Fernsehpublizistik.

Weit vorne reihte sich der ORF dafür bei der fiktionalen Unterhaltung ein. Sie machte beim ORF 46 Prozent, bei der ARD 38 und bei RTL und Sat.1 je 25 Prozent aus. Beim Schweizer SF1 lag dieser Anteil bei nur 19 Prozent.

Ebenfalls vor den anderen öffentlich-rechtlichen Sendern platzierte sich der ORF bei der Werbezeit. Beim Österreichischen Rundfunk waren vier Prozent der täglichen Sendezeit mit Werbung belegt, in Deutschland waren das lediglich zwei Prozent. Allerdings finanziert sich der ORF zur Hälfte aus Werbeeinnahmen, während die deutschen Sender gebührenfinanziert sind. ATV berieselte seine Zuseher im Vorjahr in einem ähnlichen Umfang wie die deutschen Privatsender, nämlich mit 13,5 Prozent Spotwerbung und zehn Prozent Teleshopping. ATV schöpft damit die gesetzlichen Obergrenzen aber nicht aus.

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