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ORF-Stiftungsrat nimmt Form an: Kaum neue Gesichter

Der neue ORF-Stiftungsrat ist fast komplett.
Der neue ORF-Stiftungsrat ist fast komplett. ©REUTERS/Heinz-Peter Bader
Die neue Zusammensetzung des ORF-Stiftungsrats ist fast vollständig fixiert. Viele neue Gesichter gibt es dabei aber nicht.

Am Mittwoch entsandte die Bundesregierung im Ministerrat ihre neun Räte und die Parlamentsparteien ihre sechs Vertreterinnen und Vertreter.

Die Stiftungsräte des ORF-Zentralbetriebsrats dürften gleich bleiben. Auch alle Bundesländer haben ihre Nominierungen bereits bekannt gegeben. Ausständig ist noch, welche sechs Personen aus dem ORF-Publikumsrat in das oberste ORF-Gremium einziehen werden.

Kaum neue Gesichter bei Parteivertreter im Stiftungsrat

Bei den Vertreterinnen und Vertretern der Parlamentsparteien gibt es wenig Bewegung, wie einem der APA vorliegenden Ministerratsvortrag zu entnehmen ist. So schickt die ÖVP erneut Thomas Zach, der zuletzt den gewichtigen ÖVP-"Freundeskreis" im obersten ORF-Gremium leitete, und Ewald Aschauer in den Stiftungsrat. Die SPÖ setzt weiter auf Heinz Lederer, der wohl wieder den SPÖ-"Freundeskreis" leiten wird. Auch die NEOS halten an Anita Zielina fest. Vertraut mit den Abläufen im Stiftungsrat ist schon Lothar Lockl. Er zieht diesmal aber nicht über ein Regierungsticket, sondern über jenes der grünen Parlamentspartei in das Gremium ein. Bewegung gibt es bei der FPÖ. Sie entsendet den Anwalt Niki Haas, der etwa schon Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache oder FPÖ-Chef Herbert Kickl vor Gericht vertreten hat. Er folgt auf den bisherigen Stiftungsratsvorsitzenden Norbert Steger.

Entsendete Personen der Bundesregierung mit Stiftungsrat vertraut

Die Bundesregierung entsendet ebenfalls großteils bereits mit dem Stiftungsrat vertraute Personen. Verlängert wurden Jürgen Beilein, Herbert Fechter, Herwig Hösele, Franz Medwenitsch und Gregor Schütze, die allesamt der ÖVP nahe stehen. Ruth Strondl und Bernhard Tschrepitsch kommen abermals auf unabhängigem Ticket der Bundesregierung in den Stiftungsrat. Den Grünen nahe steht Sigrid Pilz, wurde sie doch in der Vorperiode von diesen auf Parteiticket entsandt. Neu ist oekostrom AG-Vorstandsmitglied Hildegard Aichberger. Sie war bisher im ORF-Publikumsrat als Vertreterin der grünen Zukunftsakademie "Freda" tätig und agierte früher als Geschäftsführerin des WWF Österreich und der ORF-Umweltinitiative "Mutter Erde".

Keine Ändernug bei ORF-Zentralbetriebsrat

Keine Änderungen gibt es nach APA-Informationen bei den fünf Vertreterinnen und Vertretern des ORF-Zentralbetriebsrats. Damit sind weiterhin Gerhard Berti, Stefan Jung, Christiana Jankovics, Marianne Schüttner und Gudrun Stindl bei den Sitzungen des obersten ORF-Gremiums mit an Bord.

Bundesländer fixierten Stiftungsräte: Kettner für Wien

Auch die von den Landesregierungen entsandten Stiftungsräte sind fixiert. Die Tiroler Landesregierung hat den Geschäftsführer der Innsbrucker PR-Agentur ProMedia, Stefan Kröll, zum Nachfolger von Josef Resch im ORF-Stiftungsrat bestimmt. Siegfried "Siggi" Neuschitzer bleibt für eine weitere Periode Kärntner ORF-Stiftungsrat. Vorarlberg vertraut weiterhin auf Alfred Geismayr, die Steiermark auf Klaus Poier, Oberösterreich auf Katharina Hofer, Niederösterreich auf Helmut Miernicki, Salzburg auf Ulrike Domany-Funtan und Wien auf Norbert Kettner. Im Burgenland folgt Musiker Christian Kolonovits auf Werner Dax.

Wahl aus ORF-Publikumsrat noch ausständig

Abzuwarten bleibt noch, welche sechs Personen aus dem ORF-Publikumsrat in den Stiftungsrat gewählt werden. Diese Entscheidung fällt bei der konstituierenden Publikumsratssitzung am 5. Mai. Dabei dürften je drei der ÖVP sowie den Grünen nahestehende Mitglieder den Sprung ins oberste ORF-Gremium nehmen. In der Vorperiode schafften es die ÖVP-nahen Räte Petra Stolba, Sophie Matkovits und Andreas Kratschmar über diesen Weg in den Stiftungsrat. Sie sind allesamt wieder im Publikumsrat vertreten und stünden zur Verfügung, wie die APA erfuhr. Für Stolba spricht zudem, dass sie erst im März den Vorsitz einer im Stiftungsrat eingerichteten Arbeitsgruppe namens "Cultural Change, Diversity, Frauenförderung im ORF" übernahm.

Zu ihrer Stellvertreterin wurde damals Andrea Danmayr ernannt. Sie wird ab Mai jedenfalls von der grünen Zukunftsakademie "Freda" in den Publikumsrat entsendet und böte sich somit erneut für den Stiftungsrat an. Ebenfalls gute Chancen für das oberste ORF-Gremium dürfen sich auf grüner Seite Michael Meyer, Leiter des Instituts für Nonprofit Management an der WU Wien, und die Rechtsanwältin Michaela Krömer machen. Der neu konstituierte Stiftungsrat tritt am 19. Mai erstmals zusammen und wählt dabei auch einen neuen Vorsitzenden oder eine neue Vorsitzende.

(APA/Red)

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