ORF hat sein Content Management Center runderneuert

Der ORF konzentriert seine Fähigkeiten in diesem Bereich im Mediencampus am Küniglberg durch das Content Management Center (CMC). Nun ist auch ORF III technisch integriert, und die bisherige Sendeabwicklung in Pfarrwerfen wurde geschlossen. Man hat etwa 20 Millionen Euro in die neue Anlage und die Einführung der SMPTE-211-Technologie investiert, finanziert aus dem laufenden Budget.
Runderneuertes Content Management Center mehr als nur ein Upgrade für ORF
Dabei handelt es sich nicht nur um ein kleines technisches Upgrade, sondern einen gesamten Systemwechsel. Bisher benötigte etwa jedes Videosignal ein eigenes Kabel, jetzt laufen diese über das Netzwerk. "Das ermöglicht uns, schnell auf Veränderungen zu reagieren", betonte Karl Nöbauer, Hauptabteilungsleiter Technik im ORF. So drücke sich die neue Flexibilität nicht zuletzt darin aus, dass man das Ganze skalieren, also bei Bedarf verschiedene Anlagen zuschalten könne. Woran die Zuschauerinnen und Hörer des ORF das neue CMC bemerken werden? "Gut wäre, wenn die Menschen es gar nicht merken", umriss Kräuter den Charakter der Anlage. Indirekt soll diese aber sehr wohl auch den ORF-Nutzern zugute kommen. Es gehe letztlich um höheren Output bei geringeren Kosten, unterstrich Kräuter. Jährlich laufen rund 150.000 Programmstunden über die Anlage.
Vom Hardwarespezialisten zum Softwareexperten
Deutlich stärker bemerkbar macht sich der Umstieg für das technische Personal. Anstelle des klassischen Technikers an einer Anlage sind nun flexible CMC-Operator gefragt, die mehr als 300 serverintegrierte Systeme überwachen. Die einstigen Hardwarespezialisten wurden zu Softwareexperten. Eine zentrale Aufgabe kommt hierbei der Cybersicherheit zu, wobei man am letzten Stand der aktuell möglichen Technik und mit mehrfach redundanten Netzwerken ausgestattet sei. "Ein Ausfall ist keine Option. Ein Fehler ist keine Option", so Kräuter apodiktisch. Der Umstiegsprozess ist nun jedenfalls weitgehend abgeschlossen. "Momentan sind wir dabei, die letzten Funktionalitäten zu implementieren", so der zuständige Hauptabteilungsleiter Alexander Hetfleisch. Bis Jahresende soll dieser Prozess dann an sein Ende kommen.
(APA/Red)