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ORF-Betriebsrat weiter gegen eigene Onlinedirektion

Der ORF-Betriebsrat wünscht sich von der ORF-Geschäftsführung Details zu den geplanten Einsparungen von Führungskräften im öffentlich-rechtlichen Sender.

“Es freut mich sehr, wenn auch in der Führungsebene gespart wird, wir erwarten aber konkrete Vorschläge”, sagte ORF-Zentralbetriebsratsobmann Gerhard Moser der APA. Derzeit gebe es solche jedenfalls noch nicht. “Was bisher an Sparmaßnahmen bekannt ist, ist das Rasenmäherprinzip von 250 Vollzeitäquivalenten.”

Auslöser der aktuellen Spardebatte zwischen ORF-Geschäftsführung und Betriebsrat ist der Einsatz der Unternehmensberatung Roland Berger, die im ORF die Onlinedirektion sowie die ORF-Tochterfirma Online und Teletext GmbH nach Synergien und Sparpotenzial durchforstet. Beim Betriebsrat stößt dies auf Ablehnung, da es bereits interne Analysen zu Strukturverbesserungen bei den Onlineaktivitäten des ORF gibt. Die Belegschaftsvertreter fordern die Einsparung des Onlinedirektors, die Geschäftsführung wies dieses Ansinnen zurück (siehe APA 396 von heute).

Mosers Reaktion: “Ich bleibe dabei, dass wir keine eigene Direktion und keinen eigenen Online-Direktor brauchen. Auch ist die programmliche und wirtschaftliche Zweckmäßigkeit und Sinnhaftigkeit von zwei hoch bezahlten Hauptabteilungsleitern in einer Direktion mit insgesamt 25 Mitarbeitern ernsthaft zu überprüfen. Für alle diese Überprüfungen brauchen wir mit Sicherheit keine externen Berater. Das werden wir ja wohl doch noch ORF-intern schaffen.”

Darüber hinaus wies Moser die Darstellung von ORF-Kommunikationschef Pius Strobl zurück, dass der Betriebsrat im Zusammenhang mit der Tätigkeit von Roland Berger erst dann zu informieren sei, wenn es zu Personalmaßnahmen kommt. “Der Herr Unternehmenskommunikationssprecher sollte sich auch einmal mit der Arbeitsverfassung vertraut machen. Er hat hier unrecht. Ich bin auch gerne bereit, ihm eine Einführung ins Arbeitsverfassungsgesetz zu geben”, so Zentralbetriebsratschef Moser.

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