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ORF bemüht sich um CL-TV-Rechte

Auch der ORF will sich um die TV-Rechte an der Fußball-Champions-League bemühen. Dies erklärte ORF-Informationsdirektor Gerhard Draxler am Rande der Alpbacher Wirtschaftsgespräche gegenüber der APA.

Zuvor hatte der Pay-TV-Sender Premiere angekündigt, an einem Erwerb der Exklusivrechte für Österreich interessiert zu sein. Premiere verfügt bereits über die TV-Rechte der österreichischen Bundesliga. “Wir werden uns bemühen, die Champions League in Österreich im Free-TV zu halten“, so Draxler. Dabei gebe es aber eine Grenze nach oben. “Wir sind nicht gewillt, den Preis in astronomische Höhen zu lizitieren und so eine Preisspirale in Gang zu setzen.“ Der ORF müsse hier nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten agieren.

In Richtung des neuen Premiere-Vorstands Hans Mahr meinte Draxler: “Wir wollen die Erst-Rechte. Premiere kann ja von uns die Zweit-Rechte haben.“ Ziel von Premiere sei es, “in einen neuen Markt einzudringen und einen massenattraktiven Sport wie den Fußball ins Bezahl-Ghetto zu zwängen“. Diese Strategie habe Premiere schon bei der Fußball-Bundesliga angewandt. “Hier werden Woche für Woche zig-tausende Fußballfans ausgeschlossen. Wir lehnen das ab.“

Neu am Premiere-Plan ist der Umstand, dass man nicht nur die Rechte für Pay-TV anstrebt, sondern auch jene für Free-TV. Dort sollen dann in einem eigenen frei empfangbaren Fernsehkanal, den Premiere noch erwerben will und der auch über eine adäquate technische Reichweite in Österreich verfügen soll, Fußball-Sendungen oder -Spiele mit Zeitverzögerung und quasi als “Appetit-Anreger“ für das Premiere-Abo ausgestrahlt werden. Zugleich könnte Premiere so auch die gesetzliche Vorgabe erfüllen, dass bestimmte Sportereignisse, die von nationalem Interesse sind, im Free-TV gezeigt werden müssen.

ORF-Direktor Alexander Wrabetz sieht darin eine bedenkliche Entwicklung. “Premiere versucht europaweit Rechte zu monopolisieren. Das muss man grundsätzlich mit Sorge sehen.“ Nach Branchenschätzungen bezahlt der ORF derzeit pro Champions-League-Spiel rund 400.000 bis 500.000 Euro – Zahlen, die man im ORF nicht kommentieren will.

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