Das sei aber "keine Frage der Rasse, sondern der Kultur", betonte Viktor Orbán bei seinem Besuch in Wien mit Verweis auf die heftige Kritik an seinen jüngsten Aussagen zur "Rassenvermischung".
Orbán: Bin einziger offen einwanderungsfeindliche EU-Politiker
"Wir haben fantastische Ergebnisse im Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus erreicht", so Orbán weiter. Seine Kritik an der Migration sei "keine rassische, sondern eine kulturelle Frage": "Ich will nicht, dass die Migration sich verstärkt." Mit einem Seitenhieb auf den Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund an der österreichischen Bevölkerung sagte er: "In Ihrem Land haben die diesbezüglichen Probleme eine ganz andere Größenordnung" als in Ungarn.
Besuch Orbáns in Wien
Zu seinen international heftig kritisierten Aussagen im rumänischen Kurort Baile Tusnad vom Samstag, wo er einer "Rassenvermischung" eine Absage erteilt hatte, räumte Orbán in Wien ein: "Es kommt vor, dass ich manchmal missverständlich formuliere." Die Position Ungarns sei diesbezüglich aber "keine biologische, sondern eine zivilisatorische".
Nehammer: Österreich weist jede Form von Verharmlosung von Rassismus zurück
Nehammer stellte seinerseits in Wien gleich zu Beginn mit Verweis auf Orbáns Aussagen klar, "dass wir in Österreich jede Form von Verharmlosung und Relativierung von Rassismus und Antisemitismus auf das Schärfste zurückweisen".
Orbán und Nehammer betonen gemeinsamen Kampf gegen illegale Migration
Sowohl Orbán als auch Nehammer betonten den gemeinsamen Kampf gegen illegale Migration. Deshalb wolle man gemeinsam mit Serbien eine Konferenz zum Grenzschutz veranstalten, kündigten beide Regierungschefs an, ohne Details zu nennen.
Orbán verweist auf Bedeutung des ungarischen Grenzschutzes für Österreich
"Es ist wichtig, dass Serbien seine Grenzen verteidigen kann - je weiter südlich, desto besser", sagte Orbán. Er wies auch auf die Bedeutung des ungarischen Grenzschutzes für Österreich hin: "Wir sind auf der Südgrenze Ihre Burghauptmänner. Wenn wir die Grenzen nicht schützten, würden illegale Migranten zu Hunderttausenden bei Ihnen eintreffen."
Mit Buh-Rufen, Pfiffen und einer Theaterperformance protestierten unterdessen Aktivistinnen und Aktivisten der NGO "SOS Balkanroute" gemeinsam mit den "Omas gegen Rechts", gegen den offiziellen Besuch Orbáns. Mit der Performance wollten sie laut einer Aussendung "auf die Polizeibrutalität und Menschenrechtsverletzungen gegenüber Geflüchteten entlang der ungarisch-serbischen Grenze aufmerksam" machen.
(APA/Red)