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Oppositionsführer nach Peking gereist

Der taiwanesische Oppositionsführer und Ex-Premier Lien Chan ist am Dienstag, den 26. April, zu einem als historisch eingestuften Besuch in der Volksrepublik China eingetroffen.

Der Vorsitzende der Nationalpartei, die vor der kommunistischen Machtübernahme auf dem Festland regierte, wollte zunächst in Nanking das Mausoleum des Partei- und Republik-Gründers Sun Yat-sen besuchen, der in der Volksrepublik wie in Taiwan verehrt wird.

Vor Liens Abflug hatten hunderte Demonstranten am Flughafen von Taipeh demonstriert und dem Kuomintang-Führer den Ausverkauf Taiwans vorgeworfen. Sie warfen Steine, Eier und Sprengkörper, mehrere Demonstranten wurden verletzt. Lien gab als Zweck seines Besuches auf dem Festland einen Meinungsaustausch über „Fragen des Friedens, der Wirtschaft, des Handels und des kulturellen Austauschs“ an.

Lien leistet einer Einladung der „Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes“ Folge. Diese spielt die Rolle einer zweiten Parlamentskammer in der Volksrepublik. Am Freitag soll der Kuomintang-Vorsitzende von Staats- und Parteichef Hu Jintao empfangen werden.

Nach ihrer Niederlage im Bürgerkrieg gegen die Kommunisten war die Kuomintang-Führung 1949 vom chinesischen Festland vertrieben worden und hatte auf der Insel Taiwan (Formosa) den Anspruch aufrecht erhalten, die legale Regierung Chinas zu stellen. Die Partei des chinesischen Republik-Gründers Sun Yat-sen hatte 1926 unter General Tschiang Kai-schek ganz China unter ihre Kontrolle gebracht.

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