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"Opportunity" sendet erste Bilder vom Mars

Der NASA-Roboter „Opportunity“ ist am frühen Sonntag (MEZ) auf dem Mars gelandet. Er schlug um 6.05 Uhr MEZ in der Meridiani-Tiefebene auf.

Im Jet Propulsion Laboratory der US-Raumfahrtbehörde NASA im kalifornischen Pasadena brach lauter Jubel aus, als das erlösende Signal kam, dass der Rover sicher auf dem Roten Planeten angekommen war.

Der Rover war nur wenige Minuten zuvor mit 5400 Meter pro Sekunde in die Marsatmosphäre hineingeschossen. Auf dem Mars soll der Roboter wie sein Zwilling „Spirit“ nach Wasser und Lebensspuren suchen. „Opportuinity“ wurde auf der dem Landeplatz von „Spirit“ gegenüberliegenden Seite des Mars abgesetzt.

Der baugleiche „Spirit“ ist bereits seit 18 Tagen auf dem Mars und liefert den Nasa-Forschern geologische Daten. Nach spektakulären Bildern, die „Spirit“ gesendet hatte, verlor die NASA allerdings am Mittwoch den Kontakt und konnte zwischenzeitlich nur einige schwache Signale empfangen.

Wenige Stunden nach seiner Landung hat der US-Marsroboter „Opportunity“ die ersten Bilder geliefert. Die US-Raumfahrtbehörde NASA veröffentlichte am Sonntag in ihrem Kontrollzentrum in Pasadena unter anderem ein Bild, das einen Teil von „Opportunity“ in der Nähe eines Felsens zeigt. Der wissenschaftliche Leiter der Mission, Steve Squyres, sagte, dieser Landeplatz übertreffe seine „wildesten Träume“. Es sei das erste Mal, dass auf dem Mars eine solche Felsformation entdeckt worden sei. Ein zweiter Wissenschafter sagte, die NASA habe damit einen „Wissenschaftsjackpot“ geknackt.

Die „Opportunity“ war Sonntag früh auf dem Mars gelandet. Nach einem sechsminütigen Abstieg durch die Mars-Atmosphäre setzte die Sonde planmäßig gegen 6.05 Uhr MEZ auf dem Roten Planeten auf und sandte sofort ein Signal zur Erde. Das Marsmobil landete in einer „Meridiani Planum“ genannten Zone, die mit Eisenoxid überzogen ist. Mithilfe der Sonde wollen die Wissenschafter unter anderem herausfinden, ob das Eisenoxid in der Landezone von einem früheren Ozean, einem Vulkan oder anderen Umwelteinflüssen herrührt.



Die Marsmissionen der USA

Seit 1964 hat die US-Raumfahrtbehörde NASA zahlreiche Versuche unternommen, mit Flugkörpern den Mars zu erreichen. Dabei hat es spektakuläre Erfolge, aber auch Rückschläge gegeben. Eine Chronologie der bisherigen US-Missionen:

1964: Die erste NASA-Marsmission, „Mariner 3“, missglückt.

1965: „Mariner 4“ passiert als erste Sonde den Roten Planeten und schießt 22 Fotos.

1969: Die NASA schickt „Mariner 6“ und „Mariner 7“ zum Mars. Sie liefern zusammen rund 200 Fotos.

1971: „Mariner 8“ schlägt schon beim Start fehl. Die NASA startet „Mariner 9“, die mehrere 1.000 Mars-Fotos liefert.

1976: Die US-Sonde „Viking 1“ schafft am 20. Juni die erste weiche Landung auf dem Roten Planeten, auch „Viking 2“ landet erfolgreich. Beide liefern eine Fülle von Daten und mehr als 50.000 Fotos.

1993: Die NASA verliert den 1992 gestarteten „Mars-Observer“ kurz vor dem Ziel.

1997: Die NASA feiert einen Doppelerfolg. Mit dem „Mars Pathfinder“ landet erstmals seit den „Vikings“ wieder eine Sonde auf dem Roten Planeten. „Pathfinder“ und sein Marsmobil „Sojourner“ funken 16.000 Aufnahmen zur Erde. Im September schwenkt der „Mars Global Surveyor“ in eine Umlaufbahn um den Mars ein. Bis heute kartiert er die Oberfläche.

1999: Die 1998 gestarteten NASA-Sonden „Mars Climate Orbiter“ und „Mars Polar Lander“ gehen bei Ankunft am Ziel verloren.

2001: Am 24. Oktober schwenkt die NASA-Sonde “2001 Mars Odyssey“ in eine Umlaufbahn um den Roten Planeten ein. Sie liefert seitdem Daten über die Marsoberfläche und entdeckte unter anderem große Mengen Wasser in Form von Eis im Marsboden.

2003: Am 11. Juni und am 8. Juli starten die US-Sonden „Spirit“ und „Opportunity“ zum Mars.

2004: „Spirit“ landet am 4., „Opportunity“ am 25. Jänner auf dem Roten Planeten. Beide Rover senden bald nach ihrer Landung Fotos.

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