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Opferzahl in Tunesien auf 23 gestiegen

Die Opfer werden zu Grabe getragen
Die Opfer werden zu Grabe getragen ©APA (epa)
Bei den schweren sozialen Unruhen in Tunesien sind nach jüngsten Angaben 23 Menschen ums Leben gekommen. Die Zahl der Opfer könnte aber noch steigen, da viele Schwerverletzte in Lebensgefahr schweben würden, berichteten Medien. Die 23 Tunesier seien durch Schussverletzungen ums Leben gekommen, hieß es in inoffiziellen Berichten.

Tunesien wird seit dem 17. Dezember von schweren Unruhen erschüttert, die durch die Arbeits- und Perspektivenlosigkeit für junge Leute ausgelöst wurden. Mindestens vier Menschen, unter ihnen zwei 17-Jährige und ein arbeitsloser Hochschulabsolvent, haben sich aus Protest öffentlich selbst verbrannt. Zwei von ihnen starben an ihren Brandverletzungen. Am Wochenende war es vor allem in den Orten Kessarine, Tala und Regueb im Zentrum des Landes zu Ausschreitungen gekommen.

Die Opposition wirft der Regierung vor, die Armee einzusetzen und dadurch zur Eskalation beizutragen. Ahmed Nejib Chebbi von der oppositionellen Demokratischen Fortschrittspartei rief den autoritär regierenden Staatschef Ben Ali auf, umgehend den Einsatz von Waffengewalt zu beenden und das Demonstrationsrecht der Bürger zu respektieren.

In Frankreich, der Schweiz und Kanada haben Solidaritätskundgebungen von Auslands-Tunesiern in mehreren Städten, darunter Paris, Marseille, Lyon, Genf und Montreal, stattgefunden. Als “mafiaähnlich” beurteilt die US-Botschaft in Tunesien laut WikiLeaks das Herrschaftssystem des seit 23 Jahren herrschenden und vom Westen gehätschelten Staatschefs Ben Ali. Unter dem Vorwand, gegen islamischen Extremismus anzubekämpfen, würden Medien, Gewerkschaften und Opposition rücksichtslos unterdrückt.

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